
Laut Reuters-Berichten haben Insider der EU-Kommission angedeutet, dass sie die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genehmigen werden. Microsoft hat zuvor Zugeständnisse gemacht, um Konkurrenzunternehmen zu beruhigen. Es wird berichtet, dass Microsoft noch weitere Versprechen machen könnte, um die Zustimmung der EU-Kommission zu erhalten. Microsoft hat bereits angeboten, die "Call of Duty"-Reihe auf die Nintendo Switch zu bringen und Activision-Titel bei Nvidias Cloud-Gaming-Dienst GeForce Now zu veröffentlichen. Details zu den zusätzlichen Versprechen sind jedoch nicht bekannt.
Entgegenkommen bei Cloud Gaming und Abos
Damit beschwichtigt Microsoft Bedenken über die aufstrebenden Geschäftsmodelle Cloud-Gaming und Spiele-Abos. In beiden Geschäftskategorien ist Microsoft mit dem Game Pass führend, entsprechend wichtig sind Zugeständnisse. Microsofts Angebot an Sony, die "Call of Duty"-Spiele langfristig auch auf der Playstation anbieten zu wollen, umfasst laut Bloomberg daher die Möglichkeit, "Call of Duty" im Playstation-Plus-Abo anzubieten.
Playstation-Hersteller Sony ist Microsofts größter Gegner im Kartellstreit: Das japanische Unternehmen argumentiert vor Kartellwächtern vehement gegen die Übernahme. Das Angebot Microsofts, "Call of Duty"-Spiele auch langfristig auf der Playstation anzubieten, hat Sony mehrfach ausgeschlagen. Es sei "auf vielen Ebenen unzureichend", sagte Playstation-Chef Jim Ryan zu dem Microsoft-Angebot.
Entscheidung am 25. April
Die EU-Kommission will am 25. April bekanntgeben, ob sie der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft zustimmt. Kurz darauf will auch die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde Competition and Markets Authority (CMA) ihre Entscheidung verkünden. In den USA hat sich die Federal Trade Commission zu einer Klage gegen den Deal entschieden.
Microsoft will den US-Publisher Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar übernehmen und sich damit bekannte Spielemarken wie "Starcraft", "Call of Duty" und "Candy Crush" einverleiben. Laut eigenen Angaben würde Microsoft durch die Übernahme zum drittgrößten Spieleunternehmen der Welt hinter Tencent und Sony avancieren. Der Deal soll im Fiskaljahr 2023 abgeschlossen werden, das bei Microsoft im Juni 2023 endet.
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