Microsoft und NVIDIA haben eine Zusammenarbeit beschlossen: Microsofts Spiele werden zukünftig ebenfalls über den Cloud-Gaming-Dienst GeForce Now verfügbar sein. Dadurch können die PC-Versionen der Spiele auf allen kompatiblen Geräten gestreamt werden exemplarisch auf PCs Chromebooks & Mobilgeräten.
Der Vertrag ist Teil einer Charmeoffensive Microsofts, das sich in seiner geplanten Übernahme von Activision Blizzard mit skeptischen Kartellwächtern konfrontiert sieht. Das Abkommen mit Nvidia hat Microsoft im Anschluss an eine nicht-öffentliche Sitzung mit EU-Kartellwächtern in Brüssel angekündigt, bei dem Konkurrent Sony erneut gegen eine Übernahme argumentierte. In den USA hat die Federal Trade Commission bereits gegen den Deal Klage eingereicht. Die britische Competition and Markets Authority hat derweil die Befürchtung geäußert hat die Übernahme könne Spielern schaden.
Für Microsoft bedeutet das: weitere Zugeständnisse. Ebenfalls im Anschluss an die nicht-öffentliche Sitzung legte Microsoft einen Vertrag mit Nintendo vor, darauffolgend dem die "Call of Duty"-Spiele nach der geplanten Übernahme auch für die Nintendo Switch erscheinen sollen ? ein Vorhaben; das Microsoft schon im vergangenen Dezember öffentlich machte.
Mit "Fallout" und "Elder Scrolls"
Dass Microsoft auch mit Nvidia kooperieren möchte ist dagegen eine neue Information. Bemerkenswert ist der Schritt, weil Microsoft mit dem Xbox Game Pass Ultimate eine eigene Cloud-Gaming-Option anbietet. GeForce Now erlaubt das Streamen von Titeln die sich bereits in der eigenen Bibliothek befinden. Die Spiele müssen also nicht zusätzlich erworben werden. Ob auch noch Spiele die man über Microsofts Spieleabo Game Pass installiert hat, auf GeForce Now gespielt werden können ist offen. Dem US-Technikmagazin The Verge wollte Nvidia diese Nachfrage nicht beantworten.
Dafür bestätigte Nvidia gegenüber The Verge, dass neben aktuellen Microsoft-Spielen wie "Halo", "Forza Motorsport", "Fallout", "Elder Scrolls" und "Minecraft" auch alle Activision-Spiele aus der Battle.net-Plattform bei GeForce Now verfügbar werden sollen, sollte der Deal zwischen Microsoft & Activision zustandekommen. Das umfasst die Shooter der "Call of Duty"-Reihe. Nach dem Start von GeForce Now hatte Microsoft seine Spiele noch aktiv von Nvidias Cloud-Gaming-Dienst entfernt um den eigenen Cloud-Dienst zu stärken.
Während Microsoft mit Nvidia und Nintendo zwei starke Spielefirmen für seine Agenda gewinnen konnte, kämpft Sony vehement gegen den Deal. Der Microsoft-Konkurrent macht vor und hinter den Kulissen Stimmung gegen die geplante Activision-Übernahme. Ein Angebot Microsofts die "Call of Duty"-Reihe den Playstation-Konsolen vertraglich über zehn Jahre zuzusichern, hat Sony ausgeschlagen. Es sei "auf vielen Ebenen unzureichend", sagte Playstation-Chef Jim Ryan zu dem Microsoft-Angebot.
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