Niederländische Polizei knackt erneut Kriminellen-Chat-App "Exclu"

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Exclu: Niederländische Polizei knackt weitere Kriminellen-Chat-App

Die niederländische Polizei hat es erneut geschafft, einen weiteren Kryptomessenger zu knacken. Exclu war besonders in der niederländischen Unterwelt beliebt. Die Polizei konnte über 250.000 verschlüsselte Nachrichten mitlesen und entschlüsseln. Zusammen mit deutschen, französischen, italienischen und schwedischen Strafverfolgungsbehörden sowie Europol und Eurojust gelang es, insgesamt 48 Personen festzunehmen und 70 Objekte zu durchsuchen. Die Ermittlungen wurden in zwei getrennten Untersuchungen mit den Namen "26Samber" und "26Lytham" durchgeführt.



Exclu-Kryptodienst hostete bei Cyberbunker


Die Ermittlungen gegen die Initiatoren, Entwickler und Betreiber des Dienstes wurden in Deutschland vom LKA Rheinland-Pfalz zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bereits seit Juni 2020 geführt und haben ihren Ursprung in dem Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber des sogenannten "Cyberbunkers" in Traben-Trarbach, in dem der Kryptodienst bis zur Abschaltung des "Cyberbunkers" gehostet war.



Exclu-User sind der organisierten Kriminalität zuzuordnen


Exclu wurde von rund 3.000 Personen genutzt, darunter von rund 750 niederländischsprachigen Usern. Die App konnte auf Smartphones mit einer Betriebslizenz installiert werden. Sechs Monate Nutzung des Dienstes kosteten 800 Euro. Exclu ermöglichte es, Nachrichten, Fotos, Notizen, Sprachnotizen, Chat-Gespräche und Videos mit anderen Benutzern auszutauschen. Die Eigentümer und Manager lobten den Online-Dienst für sein hohes Sicherheitsniveau.

Exclu-User sind gemäß LKA Rheinland-Pfalz der organisierten Kriminalität und hier insbesondere dem Drogenhandel zuzurechnen. Den Betreibern des Dienstes wird vorgeworfen, ihre Kunden bei der Begehung dieser Straftaten mit einem vermeintlich sicheren Kommunikationskanal unterstützt zu haben.








Kommentare

Die Entschlüsselung von Kryptomessengern ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den Drogenhandel. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Strafverfolgungsbehörden und Europol zeigt, dass nur eine länderübergreifende Zusammenarbeit erfolgreich sein kann. Es ist wichtig, dass weiterhin in die Entwicklung von Technologien investiert wird, um den Kampf gegen die organisierte Kriminalität zu unterstützen.


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