
Piratenseiten haben es nicht leicht in den Suchergebnissen von Google. Auch bei Bing werden sie jedoch nur begrenzt angezeigt oder gar nicht weiterhin gelistet. Microsoft kann dafür keine Erklärung liefern, schließt aber eine redaktionelle Entscheidung aus. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Websites allerdings ebenfalls auf die Sicherheit der Nutzer.
Google entfernt Piratenseiten freiwillig aus den Suchergebnissen, ohne eine offizielle Begründung zu liefern. Auch andere Suchmaschinen wie Microsoft Bing scheinen Raubkopierern keine guten Optionen mehr zu bieten. Eine Untersuchung von TorrentFreak hat ergeben, dass viele Pirateriedienste über Bing nicht mehr auffindbar sind. Einige sind nur mit ihrer Startseite in den Suchergebnissen vertreten.
Beispielhaft genannt wird die bekannte Torrent-Seite “The Pirate Bay”. Statt unzähliger Suchergebnisse findet sich bei Bing nur ein Hinweis, dass einige Ergebnisse entfernt wurden. Google hingegen liefert bei derselben Anfrage in Deutschland immerhin rund 22․800 Treffer. Auch andere Piratenseiten wie Fitgirl-Repacks.site, TorrentGalaxy.to oder 9anime.to sind bei Bing teilweise schlechter auffindbar als bei Google.
Microsoft betont auf Rückfrage, dass es sich bei den Entfernungen nicht um redaktionelle Entscheidungen handelt. Eine Erklärung dafür gibt es jedoch nicht. Das eigentliche Problem geht jedoch weit über Bing hinaus. Auch andere Suchmaschinen wie DuckDuckGo greifen auf die Daten von Microsoft zurück. Die fehlenden Piratenseiten in den Suchergebnissen bieten Nachahmern die Chance, besonders gut zu ranken. Sie zeigen unter Umständen bösartige Werbung an und verbreiten Malware die Nutzerdaten abgreift oder Systeme verschlüsselt und ein Lösegeld für deren Entschlüsselung fordert.
Für Cyberkriminelle stellt die Zensur der Suchergebnisse dadurch eine durchweg vorteilhafte Situation dar. Eine manuelle Wiederherstellung der Ergebnisse ist mit ständigem Aufwand verbunden und passiert meist verspätet.
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