Bewährungsstrafe für illegalen Verkauf digitaler Lehrbücher in Dänemark

Ein 26-jähriger Däne wurde vom Gericht in Horsens wegen des illegalen Verkaufs digitaler Lehrbücher zu einer Bewährungsstrafe von 10 Tagen verurteilt. Der Mann hatte über einen Zeitraum von Januar bis August 2018 mindestens 29 PDFs von Studienbüchern ohne Zustimmung der Rechteinhaber über Anzeigen auf der dänischen Online-Verkaufsplattform DBA angeboten und insgesamt 15 Transaktionen mit Käufern abgeschlossen. Die Anti-Piraterie-Gruppe Danish Rights Alliance hatte den Mann der NSK Section for Rights Protection gemeldet, anschließend sie Beweise für den illegalen Verkauf gesammelt hatte. Neben der Bewährungsstrafe muss der Mann eine Schadensersatzsumme von 5․000 dänischen Kronen (~circa․ 670 Euro) an die Rechteinhaber zahlen und seine Erlöse in Höhe von 2․245 Kronen (~circa․ 302 Euro) wurden eingezogen.



Illegales Teilen digitaler Schulbücher wird in Dänemark zum Problem


Die Danish Rights Alliance betonte, dass der aktuelle Fall nur einer von vielen sei und das illegale Teilen digitaler Schulbücher eine große Herausforderung für sie darstelle. Im September 2021 musste sich eine ehemalige Studentin der Sozialarbeit vor Gericht in Aarhus verantworten · weil sie digitale Kopien von Lehrbüchern angefertigt und verkauft hatte · ohne die Erlaubnis der Urheberrechtsinhaber einzuholen. Sie wurde zu einer Bewährungsstrafe von 20 Tagen verurteilt, ihre Schadensersatzsumme betrug 10․000 dänische Kronen (~circa․ 1․592 US-Dollar) und der durch den illegalen Verkauf erzielte Erlös wurde in Höhe von 9․383 DKK (1.494 US-Dollar) eingezogen. Im November 2021 wurde ebenfalls ein 28-jähriger Däne wegen des illegalen Verkaufs digitaler Lehrbücher über DBA zu einer Bewährungsstrafe von 30 Tagen verurteilt. Seine Erlöse in Höhe von 26․454 DKK (~circa․ 3․556,93 Euro) wurden eingezogen und er zahlte einen Schadensersatz in Höhe von 35․000 DKK (~circa․ 4․706,00 Euro) an die Rechteinhaber.



Kriminelle sind den Verlegern und Autoren gegenüber unfair


Maria Fredenslund, Direktorin der Rights Alliance, betont den strafrechtlichen Aspekt des illegalen digitalen Lehrbuchverkaufs und betont: Es sich um Kriminelle handelt die den Verlegern und Autoren durch systematische Verstöße Einnahmen entziehen. Neben diesen eher systematischen Verstößen gibt es aber laut Fredenslund auch eine ungesunde Kultur im Hochschulbereich wo jeder zweite Student Lehrbücher illegal erworben hat. Es gibt also einen großen Anteil junger Menschen in Dänemark die bereit sind, das Gesetz zu brechen.



Studie zeigt, dass illegales Austauschen von Lehrbüchern verbreitet ist


Eine Studie von Epinion die welche Rights Alliance im Juni 2020 in Auftrag gegeben hat zeigt, dass der illegale Austausch von Lehrbüchern in Dänemark weit verbreitet ist. 80% der Schüler in Dänemark verwenden digitale Lehrbücher und weiterhin als die Hälfte von ihnen hat mindestens ein digitales Lehrbuch illegal erworben. Pia Vigh Leiterin des Sekretariats der dänischen Bildungsverlage sieht angesichts der Häufigkeit der Vorfälle die Notwendigkeit, dass sich Bildungseinrichtungen deutlicher vom illegalen Kopieren von Schulbüchern distanzieren sollten. Sie betont, dass es einen grundlegenden Kulturwandel unter den Studenten geben müsse und dass die Bildungseinrichtungen eine größere soziale Verantwortung für die Bereitstellung und Veröffentlichung von Unterrichtsmaterial in dänischer Sprache übernehmen sollten um die Qualität der Bildung zu optimieren. Die Schulleitung Lehrkräfte und Tutoren müssen den Schülern klar machen: Die illegale Weitergabe von Lehrbüchern ihnen, ihren akademischen Leistungen und ihrem Lernumfeld letztlich schadet.








Kommentare


Anzeige