In einer aktuellen Pressemitteilung gab die Polizei Braunschweig bekannt, dass sie nach intensiven Ermittlungen der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig drei Beschuldigte festgenommen hat. Den mutmaßlichen Bandenmitgliedern wird vorgeworfen, digitale EC-Karten betrugsmäßig im großen Stil verwendet zu haben. Die Festnahmen erfolgten in Lutherstadt Wittenberg und Berlin.
Die Beschuldigten, zwei Frauen im Alter von 23 und 20 Jahren und ebenfalls ein Mann im Alter von 26 Jahren, sollen die Zugangsdaten zum Online-Banking von mindestens 55 Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet erlangt haben. Anschließend soll einer der Beschuldigten telefonisch Kontakt zu seinen Opfern aufgenommen und sich als Mitarbeiter eines Bankinstituts ausgegeben haben. Den Opfern wurde vorgespiegelt, dass ein Sicherheitsupdate für das Online-Banking nicht rechtzeitig eingespielt wurde und dass dies nun nachgeholt werden müsse. In Wirklichkeit haben die Beschuldigten jedoch die digitalen EC-Karten der Opfer freigeschaltet und auf ihren eigenen Mobiltelefonen hinterlegt. Dies gelang ihnen, indem sie TAN-Nummern am Telefon entlockten.
Die mutmaßlichen Täter erwarben deutschlandweit Waren wie hochwertige Mobiltelefone und Gutscheinkarten und verursachten einen vorgeblichen Gesamtschaden in Höhe von über 180․000 Euro. Nach umfangreichen verdeckten Ermittlungsmaßnahmen erfolgten Durchsuchungen und Festnahmen durch 50 Polizeibeamte der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig, des Landeskriminalamts Berlin und der Polizeiinspektion Fürstenwalde. Die drei Beschuldigten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung drohen ihnen Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis zu zehn Jahren.
Die Ermittlungen zu möglichen weiteren Tätern und Geschädigten dauern an. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Zentrale Kriminalinspektion Braunschweig warnen davor, TAN-Nummern am Telefon herauszugeben. Echte Bankmitarbeiter fragen niemals solche sensiblen Daten telefonisch ab.
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