
Die britische Polizei hat bei ihrer bisher größten Razzia gegen Cyberbetrug rund 120 Personen verhaftet. Bei der Operation Elaborate wurde die Betrugswebsite iSpoof für Spoofing von Telefonnummern stillgelegt, die Kriminelle genutzt haben, um Tausende von Opfern um Millionen von Pfund zu betrügen. Über die Website haben Betrüger zwischen Juni 2021 und Juli 2022 ca. 10 Millionen Spoof-Anrufe getätigt, wodurch ein Gewinn von rund 3,7 Millionen Euro erwirtschaftet wurde.
Die Website iSpoof.cc bot Anruf-Spoofing-Dienste an, mit denen Kriminelle ihre Telefonnummer verschleiern und damit Betrug begehen konnten. Weltweit haben Betrüger mehr als zehn Millionen Anrufe getätigt, wodurch ein Schaden von rund 115 Millionen Euro entstanden ist, davon 49 Millionen allein in Großbritannien. Die Ermittler haben die Seite Anfang dieses Monats beschlagnahmt und vom Netz genommen. Gleichzeitig wurde der mutmaßliche Organisator der Website Teejai Fletcher in Untersuchungshaft genommen und muss sich am 6. Dezember vor dem Southwark Crown Court verantworten.
Eine Serverauswertung der Website gab zudem Aufschluss über 120 in Großbritannien ansässige Benutzer von iSpoof, die ebenfalls verhaftet wurden. Ermittlungen ergaben, dass alle Festgenommenen mehr als 100 £ in Kryptowährung für Anruf-Spoofing-Dienste ausgegeben haben. Details von anderen Verdächtigen wurden auch an die Polizei in Australien, Frankreich, Irland und den Niederlanden weitergegeben.
Die Metropolitan Police betonte, dass sie nicht nur die Website heruntergefahren und den Administrator verhaftet habe, sondern auch den Benutzern von iSpoof nachgegangen sei. Diese Arbeit werde eine viel größere Wirkung haben und zweifellos Hunderte, wenn nicht Tausende weiterer Verbrechen verhindert haben. Die Polizei gab zudem eine Warnung an Kriminelle aus, die diese Website benutzt haben: "Wir haben Ihre Daten und arbeiten hart daran, Sie zu finden, unabhängig davon, wo Sie sich gerade aufhalten."
Operation Elaborate: Behörden zerschlagen Cyberbetrug
Die Operation Elaborate, die von der Metropolitan Police in Großbritannien im Juni 2021 gestartet wurde, hat einen der größten Cyberbetrugsfälle aufgedeckt und die beteiligten Täter verhaftet. Die Betrugsmasche namens iSpoof hatte etwa 59.000 Nutzer und verursachte 48 Millionen Pfund an Verlusten bei mehr als 200.000 Opfern allein in Großbritannien.
Die Betrüger, die sich hinter falschen Identitäten versteckten, gaben sich hauptsächlich als Vertreter von Banken aus, darunter Barclays, First Direct, Halifax, HSBC, Lloyds, Nationwide, NatWest, Santander und TSB. Die Opfer gaben ihre Bankdetails preis und verloren durch die Betrugsmasche ihr Geld. Ein Opfer wurde um drei Millionen Pfund betrogen, während der durchschnittliche Schaden bei 10.000 Pfund lag. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das wahre Ausmaß des Betrugs noch viel höher ist.
Die Betrüger kontaktierten jede Minute 20 Personen und nutzten dabei die Plattform iSpoof. Die Administratoren der Plattform sollen bis zu 3,2 Millionen Pfund verdient und einen verschwenderischen Lebensstil geführt haben.
Die Operation Elaborate war ein gemeinschaftliches Projekt zwischen den Strafverfolgungsbehörden aus ganz Europa, Australien und den USA. Die Ermittler haben eine Datenbank mit 70.000 britischen Handynummern zusammengestellt und kontaktieren jedes Opfer, das über iSpoof betrogen wurde, per SMS. Die Empfänger müssen die URL einer Polizei-Site in ihren Browser eingeben, um weitere Informationen und einen Aufruf zum Handeln zu erhalten.
Die Metropolitan Police rief alle Opfer von iSpoof-Betrug auf, ihre Verluste online zu melden. Die Ermittlungen werden fortgesetzt, um das verlorene Geld wiederzuerlangen. Die Operation Elaborate zeigt die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität und die Notwendigkeit, die Gesetzgebung und das Proceeds of Crime Act zu nutzen, um Betrüger vor Gericht zu bringen.
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