Trau, schau wem – dieser Satz gilt im Internet für alle Dienste, denen man sensible persönliche Daten anvertraut. Manchmal sind es Datenlecks, die dazu führen, dass Millionen von Nutzerdaten im Internet einsehbar sind. Manchmal veröffentlichen Internet-User von sich aus Informationen, die sie besser für sich behalten sollten. Und manchmal geben sie gänzlich unseriösen Plattform ihre Daten Preis, ohne zu wissen, was damit geschieht. Die folgenden Dienste sind besonders riskant und stehen immer wieder wegen Datenschutzproblemen in den Schlagzeilen.

Soziale Netzwerke
Ein Konzern mit einem Jahresumsatz von 118 Milliarden Dollar sollte es doch eigentlich schaffen, die Daten seiner Nutzer halbwegs sicher aufzubewahren. Dass das nicht so ist, stellt Meta regelmäßig unter Beweis. 2021 veröffentlichten Hacker eine Liste mit den Daten von 553 Millionen Facebook-Usern. Aber Sicherheitslücken in der Software sind nicht die einzige Bedrohung für die Nutzer von sozialen Netzwerken. Oft sind die Nutzer selbst ihr größter Feind. Zum Beispiel, wenn sie Einbrechern mit Selfies aus dem Urlaub verraten, dass sie gerade nicht zu Hause sind. Oder wenn sie auf Phishing-Mails reinfallen und so Kriminellen ihr Passwort verraten. Bei der Nutzung von sozialen Netzwerken ist also Vorsicht und Zurückhaltung geboten.
Online Shops
Auch Online Shops sind immer wieder von Hackerangriffen und Datenlecks betroffen. Das wiegt umso schwerer, weil die meisten Menschen bei vielen verschiedenen Shops ein Nutzerkonto haben. Erst Anfang 2022 wurde bekannt, dass rund eine Million Datensätze von deutschen Online Shops entwendet wurden. Betroffen waren unter anderem Otto, Kaufland, Check24 und Idealo. Wer nur einmalig vorhat, bei einem Online-Shop zu bestellen, sollte daher wenn möglich als Gast bestellen. Dabei werden die meisten Daten wieder gelöscht, wenn die Bestellung abgewickelt ist. Außerdem ist es sinnvoll, regelmäßig zu überprüfen, ob man von einem Datenleck betroffen ist. Das ist zum Beispiel auf der Webseite Have I Been Pwned möglich.
Online Casinos
Auch bei Online Casinos hat es in der Vergangenheit immer wieder Verstöße gegen den Datenschutz gegeben. Betroffen waren meistens Anbieter, die über keine gültige Lizenz für Glücksspiele verfügen und unseriöse Geschäftspraktiken betreiben. Wer unbedingt im Internet spielen möchte, sollte daher unbedingt wissen, worauf man bei seriösen Online Casinos achten muss. Weitere Kriterien neben der Lizenz sind sichere Zahlungsmethoden, eine verschlüsselte Webseite und fehlerfreie Spielsoftware. Wer sich zusätzlich schützen möchte, sollte grundsätzlich nur Zahlungsmethoden verwenden, bei denen der Betreiber des Casinos keinen Zugang zu sensiblen Daten wie den Kontodaten erhält. Dazu gehören beispielsweise Kryptowährungen, Guthabenkarten und E-Wallets.
Messenger-Apps
Messenger-Apps sind zwar praktisch, um mit Freunden, Familie und Kollegen zu kommunizieren. Leider schneiden sie beim Datenschutz nicht immer gut ab. Ausgerechnet WhatsApp, hierzulande der beliebteste Messenger, hat zahlreiche Schwachstellen. Das Geschäftsmodell basiert aus personalisierter Werbung, für die Nutzerdaten ausgewertet werden. Die Server befinden sich außerhalb der EU. Und WhatsApp greift auf das lokale Adressbuch zu. Wer auf Datenschutz wert legt, sollte daher über eine Alternative wie Signal, Threema oder Rocket Chat nachdenken. Diese Dienste finanzieren sich nicht über Werbung und basieren auf einem Protokoll, das öffentlich einsehbar ist. Wer bei WhatsApp bleibt, sollte zumindest die Standard-Einstellungen zum Datenschutz verändern. So lassen sich zumindest einige Probleme wie unverschlüsselte Backups beheben.
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