Die Verwendung von 3D-Druckern zur Herstellung illegaler Waffen ist ein besorgniserregender Trend der zunehmend von Sicherheitsbehörden weltweit beobachtet wird. In den letzten Monaten gab es mehrere Fälle von Beschlagnahmungen von 3D-gedruckten Feuerwaffen und -komponenten in verschiedenen Ländern. Dies zeigt, ebenso wie sich die Technologie der 3D-Drucker weiterentwickelt und ihre Verwendung für kriminelle Zwecke zunimmt.
Beschlagnahmungen in Großbritannien und Australien
Im Oktober dieses Jahres führte die Metropolitan Police in London eine Razzia in einem Haus durch, in dem eine mutmaßliche 3D-Feuerwaffenfabrik eingerichtet war. Die Polizei beschlagnahmte eine große Menge an 3D-gedruckten Feuerwaffenkomponenten und verhaftete zwei Männer die verdächtigt werden, illegal Waffen herzustellen. Ähnliche Fälle gab es in Australien wo die Polizei in Victoria kürzlich 80 illegale Feuerwaffen darunter ebenfalls solche im militärischen Stil beschlagnahmte.
Die Bedeutung von CAD-Dateien für den Waffenbau
Bei der Herstellung von 3D-gedruckten Waffen werden CAD-Dateien verwendet die es den Benutzern ermöglichen dreidimensionale Objekte zu erstellen indem sie Schichten von Materialien auftragen. Diese Dateien können in Online-Netzwerken und Darknet-Märkten heruntergeladen werden und sind für jeden nutzbar. Es ist bekannt, dass einige organisierte kriminelle Gruppen und Extremisten bereits im Besitz von 3D-Druckern und den erforderlichen CAD-Dateien sind.
Modulare und hybride Waffen
Es gibt verschiedene Arten von 3D-gedruckten Waffen darunter Handfeuerwaffen Gewehre und Maschinengewehre. Es gibt auch modulare oder hybride Waffen die aus austauschbaren (3D-gedruckten oder anderen) Waffenkomponenten bestehen. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung der Waffen an die Bedürfnisse des Benutzers. Obwohl die Zuverlässigkeit von 3D-gedruckten Waffen noch nicht mit herkömmlichen Waffen deckungsgleich ist, hat sie sich bereits rasch verbessert.
Eine neue Bedrohung für die Sicherheit
Die Verwendung von 3D-gedruckten Waffen stellt eine neue Bedrohung für die Sicherheit dar. Matthew Perfect, Leiter des National Firearms Targeting Centre der National Crime Agency in Großbritannien, warnt vor den Gefahren: “Die neuesten 3D-Waffen sind etwas, das man in Großbritannien definitiv nicht auf der Straße sehen will. Das sind automatische Waffen; die mehrere Schüsse abfeuern können.” Die Polizei hat in den letzten Jahren eine Zunahme von 3D-gedruckten Waffenbeschlagnahmungen verzeichnet was auf einen signifikanten Anstieg hinweist.
Die Herausforderungen für die Strafverfolgungsbehörden
Die Strafverfolgungsbehörden stehen vor der Herausforderung, 3D-gedruckte Waffen aufzuspüren und zu bekämpfen. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass 3D-gedruckte Waffen ohne Seriennummern hergestellt werden und deshalb schwer zurückverfolgbar sind. Zudem ist der 3D-Druck ein relativ preiswertes und leicht zugängliches Verfahren das es Personen ohne Waffenschein ermöglicht an eine Waffe zu gelangen.
Peter Squires, Professor für Kriminologie und öffentliche Ordnung an der Universität von Brighton ist der Ansicht. Dass Bedrohung durch 3D-gedruckte Waffen wahrscheinlich zunehmen wird: “Die Dinge haben sich ziemlich schnell entwickelt. Ich rechne damit, dass es zusätzlich dazu davon geben wird denn die Technologie ist da und die Software und die Designs sind im Internet verfügbar.”
Kommentare
Die Verwendung von 3D-Druckern zur Herstellung von illegalen Waffen ist eine neue Bedrohung für die Sicherheit. Die Strafverfolgungsbehörden müssen sich dieser Herausforderung stellen und Wege finden um 3D-gedruckte Waffen aufzuspüren und zu bekämpfen. Essenziell bleibt dass die Regierungen und die Gesellschaft sich dieser Bedrohung bewusst sind und Maßnahmen ergreifen um die Verbreitung von 3D-gedruckten Waffen zu verhindern.