Als Anführer einer Bande wird Shiny Flakes beschuldigt, Drogen über candylove.to verkauft zu haben. Dies ist nicht das erste Mal; dass er vor Gericht steht. Bereits 2015 wurde er als "Kinderzimmer-Dealer" bekannt und zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt. Nachdem er fast fünf Jahre auf Bewährung war wird er erneut vor dem Landgericht Leipzig angeklagt. Im Februar 2015 wurden 314 kg Drogen in seiner Wohnung beschlagnahmt. Sein Kinderzimmer diente als Drogen-Lager, Büro & Versandzentrum. Die Einnahmen aus dem Verkauf von fast einer Tonne Drogen wurden auf etwa vier Millionen Euro geschätzt. Jetzt muss er sich erneut verantworten.
Durch damaligen Leichtsinn, ebenso wie nicht ausreichend frankierte Postsendungen und unzureichende Beschriftung der Empfänger-Adressen, landeten einige seiner Drogen-Lieferungen in Hausfluren. Bewohner die diese schließlich öffneten, gingen aufgrund des heiklen Inhalts damit zur Polizei. Ermittler » einmal auf den Fall angesetzt « observierten daraufhin Packstationen und kamen so auf die Spur von Maximilian S. Eine Geschichte die wirklich das Potenzial einer Netflix-Serie hat.
Erneute Gerichtsverhandlung setzt Shiny Flakes-Story fort
Allerdings findet die Story noch eine brisante Fortsetzung. Gerade hat die 8. Strafkammer des Landgerichts Leipzig die Anklage der Staatsanwaltschaft Leipzig gegen den als »Shiny Flakes« bekannt gewordenen Maximilian S. zugelassen. Neben ihm sollen offenbar noch weitere vier Mitangeklagte im Alter zwischen 24 und 42 Jahren zur Hauptverhandlung antreten. Damit ist zugleich das Hauptverfahren vor dem Landgericht Leipzig eröffnet. Dabei sehen sich die Beschuldigten Friedemann G., Maximilian S. & Andre R. dem Vorwurf gegenüber, “sich spätestens im November 2018 zusammengeschlossen zu haben um in arbeitsteiliger Begehungsweise unter Nutzung der Website »www.candylove.to« aus Leipzig heraus einen Online-Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben, durch den »Kunden« in- und außerhalb Deutschlands beliefert worden sein sollen.”
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus. Dass Maximilian S. aka Shiny Flakes, “aufgrund seines Wissens und seiner finanziellen Möglichkeiten eine solche Plattform aufzubauen und zu betreiben” als Kopf der Gruppierung agierte. Ansonsten war die Drogen-Bande arbeitsteilig tätig. Friedemann G. wäre für die Logistk zuständig gewesen. Demgemäß hätte er den Transport der Betäubungsmittel übernommen. Andre R. war mit den “rechtlichen und organisatorischen Angelegenheiten” beschäftigt. Zudem mit in die Geschäfte involviert waren die beiden weiteren Mitangeklagten Jens M. & Julius M.
Den drei Hauptangeklagten legt man laut Anklageschrift:
“bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln (teilweise in nicht geringer Menge) in insgesamt sechs Fällen zur Last. Den beiden weiteren Angeklagten wird Beihilfe zum unerlaubten Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in einem Fall vorgeworfen.”
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, “dass die Gruppe ~circa․ 20 kg unterschiedliche Betäubungsmittel und verschiedene Tabletten (im vierstelligen Bereich) in über 400 Postsendungen in dem Zeitraum von April 2019 bis Januar 2021 an Abnehmer verschickt haben soll.” Da Maximilian S. bis Juni 2019 noch im Gefängnis einsaß, müsste er quasi den erneuten Handel schon während dieser Zeit organisiert haben.
Auch die Termine für die Hauptverhandlung stehen schon fest. Es sind insgesamt 17 Verhandlungstage bis Ende März dafür anberaumt. Vier davon noch im Dezember.
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