
Hast du schon einmal von der lustigen Anekdote gehört, wie die Teleportation in die TV-Serie Raumschiff Enterprise eingebaut wurde? Als Star Trek: The Original Series im Jahr 1966 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, konnte niemand ahnen, welche massive Popularität Kirk, Spock, Dr. McCoy und die anderen Charaktere erlangen würden. Tatsächlich gab es damals nur wenige, die an den Erfolg der Serie glaubten, und deshalb war das Budget des Produktionsteams unter Gene Roddenberry alles andere als großzügig. Doch trotz dieser Herausforderungen hat sich Star Trek zu einem ikonischen Teil der Popkultur entwickelt und sogar dazu beigetragen, dass die Teleportation heute wissenschaftlich erforscht wird. In diesem Jahr wurde der Nobelpreis für Physik an drei Wissenschaftler verliehen, die Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet haben.
An allen Ecken und Enden musste also gespart werden. Um aufwendige und teure visuelle Effekte wie etwa Landungen auf Planeten zu sparen, ersann man daher kurzerhand den berühmten Transporterraum. Vielleicht ließ man sich auch ein wenig von dem Film Die Fliege aus dem Jahr 1958 inspirieren.
Wie dem auch sei, der Teleporter ist mittlerweile fest mit der Crew der verschiedenen Enterprises und anderen Föderationsschiffe verknüpft. Und wohl die meisten werden an Kirk, Picard, Janeway, Archer oder DS9-Commander Sisko denken, wenn davon gesprochen wird.
Doch wie viel an der Teleportation ist eigentlich Wissenschaft? Die Antwort darauf gibt der erst vor wenigen Tagen mit dem Nobelpreis für Physik geehrte Österreicher Anton Zeilinger.
Quantenteleportation ist nicht gleich Teleportation
Zeilinger gilt als Pionier der Quanteninformationswissenschaften und erhielt die höchste Auszeichnung für Forschende für seine Experimente mit verschränkten Photonen und verschränkten Quantenzuständen. Mit seinem Team ist es ihm 1997 gelungen, die Quantenteleportation nachzuweisen.
Doch der Begriff Quantenteleportation kann durchaus irritierend sein, denn mit dem, was sich wohl die meisten unter Teleportation vorstellen, hat das kaum etwas zu tun. Im Gegensatz zum Science-Fiction-Vorbild wird bei der Quantenteleportation keine Energie oder Materie übertragen, sondern lediglich Informationen über den Zustand eines Quantenobjekts auf ein anderes. Das heißt, es muss sich auch am Zielort bereits ein verschränktes Teilchen befinden. Außerdem kann die Quantenteleportation Informationen höchstens mit Lichtgeschwindigkeit übermitteln, weil das via traditionelle Technologien wie etwa Funk geschehen muss.
Ganz im Gegensatz zur Teleportation in der Science-Fiction, wo Menschen und Gegenstände instantan über riesige Distanzen an ein beliebiges Ziel gebeamt werden. Fast wie in einem Science-Fiction-Film haben Wissenschaftler nun jedoch einen Asteroiden beschossen:
Und noch eine Enttäuschung: Die Quantenteleportation ist aufgrund der oben genannten Faktoren auch keine Vorstufe zur Teleportation aus Star Trek. Zumindest vorerst bleibt die wohl eleganteste Form des Reisens reine Fiktion.
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