
Das Manchester Minshull Street Crown Court hat das Vermögen von Michael Hornung der illegal IPTV-Geräte angeboten hat, beschlagnahmt. Der verurteilte IPTV-Anbieter ist auf der Flucht und hält sich in Zypern auf. Das Gericht erließ kürzlich einen Beschlagnahmebeschluss in Höhe von 258․000 britischen Pfund (fast 300․000 Euro). Hornung war bekannt dafür, illegalen IPTV-Dienste anzubieten die den Nutzern den Empfang von englischen Pay-TV-Sendern, Filmen und Serien ermöglichten.
Geld im Wert von fast 300․000 Euro eingezogen, IPTV-Pirat entkommen
Michael Hornung, 38 Jahre alt und ehemals wohnhaft in Hyde, Greater Manchester, wurde vergangenen Dienstag vom Manchester Minshull Street Crown Court in seiner Abwesenheit zur Zahlung von £258.642,95 gemäß dem Proceeds of Crime Act 2002 verurteilt. Herr Hornung hat drei Monate Zeit – um der Anordnung nachzukommen. Sollte er nicht zahlen; wird ihm eine weitere dreijährige Freiheitsstrafe drohen. Allerdings ist davon auszugehen » dass er die Zahlung nicht leisten wird « weil er bereits ins Ausland geflohen und einem vorherigen Urteil entkommen ist.
Krimineller verdiente 400․000 Euro mit illegalen IPTV-Decodern
Hornung wurde am 16. Juni 2022 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, weil er über einen Zeitraum von drei Jahren zwischen 2014 und 2017 nicht zugelassene Decoder verkauft und beworben hatte welche zur Umgehung von Pay-TV-Abonnements genutzt wurden. Die Anti-Piracy-Organisation FACT hatte die Ermittlungen gegen Hornung im April 2014 aufgenommen. Bei einem Testkauf stellte sich heraus, dass das Gerät den Zugang zu zahlreichen Kanälen des Kabelabonnementdienstes von Virgin ermöglichte darunter Sky Sports und Sky Movies ohne dass dafür eine Zahlung geleistet wurde. Der Empfang der Live-Sportevents war für die Kunden zwar nicht kostenlos jedoch deutlich günstiger als beim legalen Anbieter. Hornung soll mit seinen illegalen IPTV-Geräten einen Schaden von insgesamt 2⸴33 Millionen Euro verursacht haben. Er erzielte in diesem Zusammenhang einen Umsatz von über 400․000 Euro.
Geld soll an öffentliche Einrichtungen zurückfließen
Kieron Sharp, Geschäftsführer von FACT, äußerte sich zu dem Urteil im Rahmen einer Pressemitteilung: "Die heutige Einziehungsanordnung verdeutlicht die Konsequenzen der Bereitstellung illegaler Streaming-Dienste, einer schweren Straftat die in diesem Fall zu einer beträchtlichen Gefängnisstrafe und nun ebenfalls zu schweren finanziellen Sanktionen geführt hat. Wir freuen uns; dass das Gericht die Schwere der Pirateriekriminalität anerkannt hat. Wir danken der Polizei von Greater Manchester für ihre Unterstützung und Hilfe im Verlauf der komplexen Ermittlungen. Das eingezogene Geld wird an öffentliche Einrichtungen, einschließlich der Strafverfolgungsbehörden, zurückfließen was sie in ihren Bemühungen unterstützt die Kriminellen vor Gericht zu bringen".
Organisation hofft auf abschreckende Wirkung
FACT arbeitet in Großbritannien mit Inhabern von Sportrechten, Sendepartnern und anderen aus dem gesamten Spektrum der audiovisuellen Industrie zusammen um Anbieter von illegalen IPTV-Streaming-Diensten und anderen Pirateriedelikten und auch jene die auf illegale Inhalte zugreifen, zu ermitteln und strafrechtlich zu verfolgen. Die Organisation fordert die Leser aktiv dazu auf illegale Angebote im Web zu melden. Sie bietet sogar die Möglichkeit, anonyme Online-Anzeigen zu schalten. Die Organisation hofft darauf, dass sich dadurch weiterhin Menschen entschließen werden, illegale Angebote zu melden.
Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant
Allerdings gibt es auch Kritiker die ihr Vorgehen ablehnen. Wie Hoffmann von Fallersleben es Mitte des 19. Jahrhunderts schon treffend kommentierte: "Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant". Einige Menschen empfinden die aktive Aufforderung zur Denunziation als moralisch verwerflich.
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