Verurteilung wegen illegalen Filesharings in Dänemark

Die Danish Rights Alliance hat einen 58-jährigen Mann wegen illegalen Filesharings auf dem inzwischen geschlossenen Dienst DanishBits angeklagt. Das Amtsgericht Frederiksberg hat den Mann zu einer Bewährungsstrafe von 30 Tagen verurteilt und die Einziehung von zwei Computern und ebenfalls zwei externen Festplatten angeordnet. Zusätzlich muss der Mann eine Schadensersatzforderung in Höhe von 2․840 DKK (382 Euro) zahlen.



Die Danish Rights Alliance ist eine Interessengruppe die sich für den Schutz der Rechte und Konditionen der Kreativbranche im Internet einsetzt. Sie hatte den Mann im Jahr 2020 angezeigt, anschließend dieser nicht weniger als 800 Filme und Fernsehserien in Dänemark und Schweden heruntergeladen und anderen Nutzern zur Verfügung gestellt hatte, ohne Urheberrechte zu besitzen.



Die Aktivitäten des Mannes erstreckten sich über einen Zeitraum von etwa Anfang 2017 bis zum 14. April 2021. Dabei nutzte er den illegalen Filesharing-Dienst DanishBits sowie zwei weitere Piratenseiten. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten eine sogenannte Seedbox, einen Remote-Server, über den digitale Dateien anonym abgerufen und weitergegeben werden können. Die Box war noch während der Hausdurchsuchung aktiv und die Nutzer einer Website konnten 41 verschiedene Filme herunterladen.



Der Mann räumte vor Gericht vollumfänglich seine Schuld ein und gestand, darauffolgend der Schließung von DanishBits seine Aktivitäten auf den schwedischen Dienst SuperBits verlagert zu haben. Dabei habe er 40 urheberrechtlich geschützte Werke über die Seedbox von HNielsen Networks geteilt.



Die Ermittlungen gegen den Mann wurden von der am 1. Januar 2022 eingerichteten Nationalen Einheit für Spezialdelikte (NSK) unterstützt. Diese bekämpft komplexe Wirtschaftskriminalität, organisierte Kriminalität und IT-Kriminalität. Der dänische Staatsanwalt für internationale Kriminalität (SØIK) schaltete sich wegen DanishBits ein und sorgte für die Schließung der Website im Oktober 2020 sowie die Verhaftung des Betreibers an seinem marokkanischen Aufenthaltsort.



Das Urteil des Amtsgerichts Frederiksberg zeigt, dass illegales Filesharing in Dänemark nicht toleriert wird und Konsequenzen hat. Die Danish Rights Alliance und die Strafverfolgungsbehörden setzen sich für den Schutz der Urheberrechte und Kreativbranche im Internet ein.



Erste Verurteilung von Filesharing-Nutzern in Dänemark


Das Stadtgericht Kopenhagen hat einen Mann wegen besonders schwerer Urheberrechtsverletzung zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, von der neun Monate bedingt sind. Der 58-jährige Mann war ein Poweruser der illegalen Filesharing-Site DanishBits und wartet nun auf seine Strafe. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch weitere Nutzer der Site ermittelt was zu Durchsuchungen in ihren Wohnungen führte. Insgesamt gab es bisher zwei Entscheidungen gegen Nutzer und eine Geldstrafe in einem anderen Fall.



Urteil als wichtiger Schritt in Richtung klare Sanktionen


Die Danish Rights Alliance sieht das Urteil als einen wichtigen Schritt hin zu klaren Sanktionen für illegales Kopieren und Teilen von Inhalten im Internet. Es sei einer der ersten Fälle der darauf hindeutet, dass auch Nutzer von Filesharing-Diensten zur Verantwortung gezogen werden können. Hiermit geraten auch die Nutzer von illegalen Tauschbörsen stärker ins Visier der Ermittler.



Stellvertretender Staatsanwalt ist mit dem Ergebnis zufrieden


Auch der stellvertretende Staatsanwalt der NSK, Beytullah Karacan ist mit dem Ergebnis zufrieden und sieht darin ein klares Signal an alle Nutzer illegaler Filesharing-Dienste. Auch sie riskieren eine Gefängnisstrafe – nicht nur die Rädelsführer. Es sei wichtig; dass die Behörden hier einen wirksamen Beitrag gegen die Herausforderungen des illegalen Teilens leisten und die Straftaten nicht länger ignorieren.



Signal an Poweruser im Piratenumfeld


Nach der Schließung von DanishBits haben Poweruser im Piratenumfeld ihre Aktivitäten auf ausländische Plattformen wie SuperBits verlagert. Daher sei es positiv, dass die Staatsanwaltschaft für schwere Wirtschaftskriminalität und internationale Kriminalität auch international agieren könne, sowie innerhalb als auch außerhalb Europas. Man könne sich nicht sicher fühlen, obwohl man virtuell auf die andere Seite des Öresunds ziehe.








Kommentare

Das Urteil gegen den Poweruser von DanishBits ist ein wichtiger Schritt in Richtung klarer Sanktionen gegen illegales Kopieren und Teilen von Inhalten im Internet. Es zeigt, dass ebenfalls Nutzer von illegalen Tauschbörsen zur Verantwortung gezogen werden können und dass die Ermittler in der Lage sind, auch diejenigen zu verfolgen die sich hinter Seedboxen verstecken. Es ist wichtig; dass die Behörden hier einen wirksamen Beitrag gegen die Herausforderungen des illegalen Teilens leisten und die Straftaten nicht länger ignorieren. Jeder Nutzer von illegalen Tauschbörsen riskiert eine Gefängnisstrafe, nicht nur die Rädelsführer.


Anzeige