Erfolgreicher Start für "House of the Dragon": Die neue HBO-Serie übertrifft "Game of Thrones"

House of the Dragon legt Serienstart des Jahres hin

HBO hat allen Grund zur Freude: Die neue Serie "House of the Dragon", ein Prequel zu "Game of Thrones", feierte einen erfolgreichen Start. Laut Angaben des Senders verfolgten in den USA fast 10 Millionen Zuschauer die erste Folge über den Streaming-Dienst HBO Max. Dies machte "House of the Dragon" zum erfolgreichsten HBO-Start einer Serie, sogar noch vor "Game of Thrones". Im Allgemeinen hat die Serie auch den besten Serienstart des Jahres in Bezug auf Streaming-Serien hingelegt.



Allerdings erreichte die erste Folge der Prequel-Serie nur etwa die Hälfte der Zuschauer, verglichen mit dem Staffelauftakt der achten Staffel von "Game of Thrones" bei HBO. Es scheint also, als würde der anfängliche Erfolg "House of the Dragon" vor allem auf den Vorschusslorbeeren beruhen, die der Status als erste Nachfolge-Serie von "Game of Thrones" mit sich bringt. Zudem muss HBO wohl auch gegen den faden Beigeschmack des Finales der Vorgängerserie ankämpfen, das bei vielen Zuschauern großen Unmut hervorrief.



Auch in Deutschland startete das Haus der Drachen nach einer groß angelegten Werbekampagne äußerst erfolgreich. Wie das Medien-Magazin Meedia berichtet, lockte Sky im linearen Fernsehen und auf seiner Streaming-Plattform WOW zum Serienstart mitten in der Nacht (um 4 Uhr, parallel zum Start der Serie in den USA) insgesamt knapp eine Dreiviertelmillion Zuschauer vor die Geräte. Im linearen Fernsehen bescherte das in der werberelevanten Zielgruppe einen nächtlichen Marktanteil von über 37 Prozent ? für eine Pay-TV-Serie ein außergewöhnliches Ergebnis, selbst zu dieser nachtschlafenden Stunde.



Zu erfolgreich für die Cloud


In den USA war der Serienstart von "House of the Dragon" so erfolgreich, dass die vielen Zuschauer die HBO-Max-App erst mal zum Kollaps brachten. Auch die Systeme des Streaming-Konkurrenten Amazon hatten mit einem derartigen Ansturm von Fire-TV-Nutzern zu kämpfen, welche die HBO-Serie auf dem Amazon-Gerät streamen wollten, dass die Systeme des Internet-Giganten in die Knie gingen. Viele frustrierte Zuschauer machten dementsprechend am vergangenen Sonntag ihrem Unmut im Netz Luft, die von vielen Webseiten gehypte Serie nicht direkt bei Erscheinen sehen zu können.



Angesichts unserer Eindrücke zur ersten Folge von "House of the Dragon" war das aber vielleicht gar nicht das Schlimmste, das den Zuschauern hätte passieren können. Unserer Meinung nach hat die Prequel-Serie mit ihrer ersten Folge eher viel des Kredits verspielt, den "Game of Thrones" angespart hat, anstatt mit Spannung und eigenen Überraschungen zu starten. Es bleibt abzuwarten, ob "House of the Dragon" den Erfolg des gehypten Serienstarts beim Erscheinen weiterer Folgen wiederholen kann.



G. R. R. Martin gegen J. R. R. Tolkien



Die neue GoT-Serie muss sich nach all dem Marketing und Hype nun beweisen. Vor allem, da sich in den kommenden Wochen ein Kampf der Entertainment-Giganten anbahnt, denn am 2. September schickt Amazon mit der Herr-der-Ringe-Prequel-Serie "Die Ringe der Macht" ein eigenes aufwändiges Fantasy-Epos in die Streaming-Arena. In klassischer Hollywood-Manier werden hier zwei Fantasy-Serien Kopf an Kopf ins Rennen geschickt, die wie dafür geschaffen scheinen, sich gegenseitig Zuschauer (und zahlende Abonnenten) abzujagen.



Es bleibt abzuwarten, ob Amazons Fire-TV-Technik beim Start des eigenen Fantasy-Blockbusters auch in die Knie geht, oder ob die Firma aus den Problemen mit der HBO-Serie gelernt hat. Dass die Technik genau beim großen Serienstart des Konkurrenten abschmiert, blieb natürlich vielen Internet-Beobachtern nicht verborgen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.



So oder so werden wir bei heise online weiter über beide Serien berichten. Rezensionen nach weiteren Folgen von "House of the Dragon" und nach dem Serienstart von "Die Ringe der Macht" sind geplant.


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