
Die Berliner Polizei steht erneut im Fokus von Datenschutzverstößen. Interne Kontrollen haben aufgedeckt, dass 83 Polizeibeamte die Regelungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten wiederholt missachtet haben. Konkret wurden unrechtmäßige Abfragen im “Polizeilichen Landessystem für Information, Kommunikation und Sachbearbeitung” (POLIKS) durchgeführt. Die Polizei Berlin betont zwar, dass es sich lediglich um Verstöße gegen interne Weisungen handelt und es keinen Zusammenhang mit der Rechtmäßigkeit der Abfragen an sich gibt. Jedoch haben die erfassten Datenschutzverstöße Ermittlungen ausgelöst, um das Fehlverhalten der Beamten zu untersuchen.
Dies ist nicht der erste Fall von Datenschutzverstößen der Berliner Polizei. Bereits vor rund zwei Jahren wurden zahlreiche Datenbanken von der Polizei negativ aufgesucht. In diesem Fall sollte der Zugriff auf personengebundene Hinweise zum Schutz der Einsatzkräfte beitragen. Andere Polizeibehörden haben ebenfalls in der Vergangenheit den Datenschutz vernachlässigt. So nutzte die bayerische Polizei im Jahr 2020 Corona-Gästelisten, um Kleinkriminalität aufzuklären. Es wurde jedoch kein einziger Fall mithilfe der wiederholten Datenschutzverstöße aufgeklärt. Die Daten der Luca-App wurden ebenfalls bereits zweckentfremdet. Mehr als 100 Fälle von Zugriffen wurden im Januar 2022 bekannt. Die Polizei von Mainz hat die Daten der Luca-App angezapft, um den Tod eines jungen Mannes aufzuklären, obwohl solche Abfragen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zulässig sind.
Die Wichtigkeit des Datenschutzes
Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen ist von großer Bedeutung, insbesondere im Umgang mit personenbezogenen Daten. Die Verletzung des Datenschutzes kann schwerwiegende Folgen haben – sowohl für die betroffenen Personen als auch für die Institutionen, die den Datenschutz vernachlässigen. Verstöße gegen den Datenschutz können nicht nur zu Strafen und Sanktionen führen, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Institutionen erschüttern.
Die Polizeibehörden müssen sich daher der Bedeutung des Datenschutzes bewusst sein und sicherstellen, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend geschult und sensibilisiert werden. Nur so kann ein verantwortungsbewusster Umgang mit personenbezogenen Daten gewährleistet werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Berliner Polizei ihre Datenschutzverstöße in den Griff bekommt und in Zukunft keine weiteren Verstöße mehr aufgedeckt werden.
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