Eine Gruppe von Buchverlagen verklagt das Internet Archive wegen des kostenlosen Bereitstellens von E-Books. Sie behaupten; dass dies eine Verletzung des Urheberrechts darstellt. In einer neuen Wende in diesem Fall haben Anfang Juli Mitglieder der Association of American Publishers (AAP) einen Antrag auf ein summarisches Urteil in der Urheberrechtsverletzungsklage gegen Internet Archive eingereicht. Die Electronic Frontier Foundation (EFF) hat ähnlich wie einen Antrag auf ein summarisches Urteil im Namen von Internet Archive eingereicht um die Klage der Verlage abzulehnen. Das Internet Archive nutzt Controlled Digital Lending (CDL) um digitale Kopien von physischen Ressourcen auszuleihen. Die Verlage haben 127 Titel identifiziert – die ihrer Meinung nach unter Verletzung des Urheberrechts digital von Internet Archive geteilt wurden. Sie fordern ebenfalls 19 Millionen Dollar Schadenersatz. Das Internet Archive gibt an, dass sie E-Books nicht direkt gekauft, allerdings die Versionen der physischen Bücher digitalisiert haben die sie besitzen um eine Ressource für normale Leser und Akademiker und auch für sehbehinderte und legasthene Leser zu schaffen. Das Archiv verteidigt sich gegen die Klage der Verlage und erklärt, dass sie nur solche Kopien von Büchern verleihen die sie auch physisch besitzen. Sie behalten ein Eins-zu-Eins-Verhältnis von "Besitz zu Leihe" bei. Das Internet Archive ist eine gemeinnützige Organisation die sich für die Langzeitarchivierung digitaler Daten in frei zugänglicher Form einsetzt und gemeinfreie Werke dauerhaft erhalten und verbreiten will. Sie haben eine Nationale Notfallbibliothek eingerichtet um Schüler, Lehrer und Leser während der Corona-Pandemie zu unterstützen. Allerdings sind nicht alle Autoren mit den Praktiken des Internet Archives einverstanden. Einige begrüßen die Aktion, während andere sie als Piraterie ablehnen. Die Verlage finden, dass das CDL-Konzept von Internet Archive keine Rechtsgrundlage hat während Internet Archive argumentiert dass es unter die Fair Use Policy fällt. Ein summarisches Urteil ist eine Möglichkeit für eine Partei, einen Fall ohne Gerichtsverfahren zu gewinnen.
Die National Emergency Library des Internet Archive die während der COVID-19-Pandemie gegründet wurde um den Zugang zu digitalen Büchern zu erleichtern, wurde vorzeitig geschlossen. Der Schritt erfolgte aufgrund einer Klage von Verlagen » die das Internet Archive beschuldigten « urheberrechtlich geschützte Werke ohne Genehmigung zu verbreiten. Das Internet Archive verteidigt sich indem es darauf verweist, dass alle Bücher die es zur Verfügung stellt, legal gekauft und bezahlt wurden und dass es wie jede andere Bibliothek behandelt werden sollte. Der Fall wird voraussichtlich im Jahr 2023 abgeschlossen sein und die Auswirkungen auf Bibliotheken und digitales Eigentum könnten astronomisch sein. Brewster Kahle, Gründer des Internet Archive, betont: Es keine Sondergenehmigung oder Lizenzgebühren für Bibliotheken geben sollte um Bücher die sie bereits besitzen, auszuleihen. Die Klage wird deshalb als Angriff auf Bibliotheken und den geschützten Wert den sie für die Gemeinschaft haben angesehen.
Kommentare