Microsoft wird Anzeigenpartner für Netflix-Abonnement mit Werbung

Netflix-Abo mit Werbung: Microsoft wird Anzeigenpartner

Netflix hat eine Partnerschaft mit Microsoft geschlossen um das geplante Streaming-Abonnement mit Werbung zu unterstützen. Microsoft wird die technischen Aspekte und den Verkauf von Werbung auf Netflix übernehmen. Mit diesem Werbeabonnement reagiert Netflix auf die herausfordernde Entwicklung der Nutzerzahlen und bietet damit eine erschwinglichere Alternative zu den bestehenden Abonnement-Optionen an.



So sollen neue Abonnentinnen & Abonnenten gewonnen werden. Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge verhandelte der Streamingdienst mit mehreren potenziellen Partnern für das Werbegeschäft, darunter ebenfalls Google und NBCUniversal.



Dass die Wahl nun auf Microsoft fiel, soll auch an der strategischen Position des Software-Unternehmens liegen, schreibt das Wall Street Journal: Microsoft habe Netflix versichert, keine eigenen Streamingdienste anbieten zu wollen. Das steht im Gegensatz zu Google und NBCUniversal die eigene Streaming-Plattformen & Videodienste betreiben.



"Innovation und Datenschutz"


"Microsoft hat die erprobte Fähigkeit, alle unsere Werbeanforderungen zu unterstützen, während wir gemeinsam unser neues werbefinanziertes Angebot ausarbeiten", schreibt Netflix-Manager Greg Peters in einer Mitteilung. Außerdem biete Microsoft Innovationsfähigkeit und starken Datenschutz für Abonnentinnen & Abonnenten. Peters weist außerdem darauf hin, dass die Kooperation noch in Kinderschuhen stecke ? bis das Werbeabo fertig ist; könnte es also noch dauern. Derzeit ist offen – ebenso wie oft und wie lange Netflix seine Inhalte für Nutzer❬innen❭ des Werbeabos mit Anzeigen unterbrechen möchte.



Microsoft hat seine Werbeabteilung Ende des vergangenen Jahres mit dem Zukauf des Dienstleisters Xandr gestärkt. "Das ist ein großer Tag für Netflix und Microsoft", kommentiert Microsoft-Manager Mikhail Parakhin die Partnerschaft mit dem Streaming-Unternehmen. "Wir freuen uns darauf, unseren Vermarktern & Partnern neuen Mehrwehrt anzubieten und Netflix dabei zu helfen, seinen Kunden weiterhin Auswahl zu geben."



Netflix gegen die Krise



Wegen seiner schwachen Quartalszahlen war Netflix in den vergangenen Monaten verstärkt unter Druck geraten. Im Mai musste das Unternehmen 150 Stellen streichen im Juni folgten 300 weitere. Die Kündigungen begründete Netflix mit dem stockenden Wachstum. Im April hatte der Streamingdienst erstmals einen Rückgang der Abonnentenzahl öffentlich gemacht, im ersten Quartal 2022 gingen demnach 200․000 Bezahlabos verloren. Der Großteil davon entfällt auf den russischen Markt, von dem Netflix sich vor dem Hintergrund des Angriffs auf die Ukraine verabschiedete. Doch auch ohne den Verlust der russischen Nutzer❬innen❭ wären die Netflix-Zahlen unterhalb der Erwartungen geblieben.



Die Verluste will Netflix einerseits mit dem geplanten Werbeabo kompensieren. Außerdem sollen künftig von mehreren Personen genutzte Accounts verstärkt zur Kasse gezogen werden. Laut den Nutzungsbedingungen von Netflix ist das sogenannte "Account Sharing" nur dann erlaubt, wenn Personen auch im gleichen Haushalt leben. In der Praxis werden Netflix-Accounts aber häufig auch außerhalb des Haushaltes genutzt.



Laut US-Marktforschungsinstitut Magid geben 33 Prozent aller Netflix-Nutzer ihre Zugangsdaten an mindestens eine Person weiter. Netflix testet sein verstärktes Vorgehen gegen das Teilen von Konten in Chile, Peru und Costa Ri~circa․ Kundinnen und Kunden haben dort die Möglichkeit, für eine kleine Zusatzgebühr Personen außerhalb ihres Haushaltes in ihr Abo aufzunehmen.


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