Fast die Hälfte aller Schüler und Studenten in Dänemark nutzt Raubkopien von Lehrbüchern

Der illegale Austausch von Lehrmaterialien in Dänemark ist ein weit verbreitetes Phänomen das von Schülern Lehrern und Studenten akzeptiert wird. Oftmals greifen Studierende auf illegale PDF-Dateien zurück, anstatt die teuren Lehrbücher in der Buchhandlung zu erwerben. Auch in Schulen werden digitale Lehrbücher illegal genutzt, ebenso wie eine neue Studie von Epinion zeigt die von der Anti-Piracy-Organisation Rights Alliance in Auftrag gegeben wurde. Bei der Studie handelte es sich um eine Umfrage unter Schülern, Studenten und Lehrern die auf dem Literaturseminar der Rights Alliance vorgestellt wurde.



Digitale Lehrbücher werden meist als PDF-Dateien, E-Books oder Nota-Dateien illegal verbreitet. Die Dateien werden in Facebook-Gruppen, per Messenger, Google Drive, Dropbox, per E-Mail oder USB-Stick an Freunde und Klassenkameraden weitergegeben. Auch Tutoren und Dozenten beteiligen sich in gewissem Umfang an diesem illegalen Austausch von Lehrmaterialien.



Aufklärung an Schulen und Hochschulen nicht ausreichend


Die Anti-Piracy-Organisation Rights Alliance hat bereits Kampagnen gestartet um auf die Regeln zum Kopieren von Schulbüchern aufmerksam zu machen. Die Umfrage von Epinion zeigt jedoch – dass mangelndes Wissen nur ein Teil des Problems ist. 68 % der Schüler wissen, dass der illegale Austausch von Lehrmaterialien strafbar ist jedoch nur 44 % wurden von ihren Bildungseinrichtungen über die Vorschriften informiert. Dies deutet darauf hin; dass den Schülern und Studierenden die potenziellen Konsequenzen des illegalen Austauschs nicht bewusst sind.



Zwei Drittel der Befragten finden illegale Weitergabe akzeptabel


Die illegalen Handlungen werden durch eine Kultur der Akzeptanz unter Schülern und Studenten begünstigt. Laut der Umfrage finden 68 % der Befragten es akzeptabel, wenn jemand ein digitales Lehrbuch illegal mit einem Freund oder Mitschüler teilt. Diese gesellschaftliche Akzeptanz führt dazu, dass viele Studierende dies als Gefallen für Freunde oder als einfache Möglichkeit Geld zu sparen ansehen.



Initiativen zur Änderung der Einstellung nötig


Die Rights Alliance schlägt konkrete Initiativen zur Änderung der Einstellung zur E-Book-Piraterie in Dänemark vor. Um das illegale Handeln der Schüler und Studierenden zu verringern ist ein kultureller Wandel erforderlich der durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen Hochschulen Verlagen und Autoren erreicht werden kann. Auf dem Literaturseminar tauschten Rechteinhaber und Bildungsvertreter ihre Erfahrungen und Ideen aus um die Zusammenarbeit zwischen den Verlagen und den Bildungseinrichtungen zu optimieren.



Wie soll gegen Schattenbibliotheken vorgegangen werden?


Die Studie zeigt auch: Die illegale Verbreitung von Lehrmaterialien ein Problem darstellt, das nicht nur auf Dänemark beschränkt ist. Es bleibt jedoch unklar wie die Organisationen gegen Schattenbibliotheken wie LibGen oder Sci-Hub vorgehen wollen. Eine Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Rechteinhabern könnte jedoch eine Antwort auf das Problem darstellen.




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