Eine neue Studie von Mediavision zeigt, dass der illegale Konsum von Kinofilmen und TV-Serien in Skandinavien im Frühjahr 2022 weiter zugenommen hat. Laut der Studie Nordic Piracy mit Daten aus dem Frühjahr 2022 hat der illegale Konsum von Fernseh- und Filminhalten in Skandinavien weiter zugenommen. In Dänemark wurde der höchste Stand seit neun Jahren erreicht.
Finnland, Norwegen und Schweden sind besonders stark von diesem Trend betroffen. Experten glauben · dass der Anstieg des illegalen Konsums auf die zunehmende Verfügbarkeit illegaler Inhalte auf sozialen Netzwerken wie Facebook · YouTube und anderen zurückzuführen ist. Laut Mediavision nutzen fast drei Viertel der dänischen Schwarz-Seher diese Plattformen um illegal Filme und Serien zu konsumieren.
Online-Piraterie in ganz Skandinavien auf dem Vormarsch
Die Studienteilnehmer im Alter von 15 bis 74 Jahren wurden gefragt, ob sie in den letzten Monaten Filme oder TV-Serien illegal per Streaming oder Download konsumiert haben. Der Anteil der Schwarz-Seher liegt in Schweden bei 20 Prozent, dicht gefolgt von Norwegen mit 18 Prozent. Danach folgen Finnland und Dänemark mit einem Anteil von jeweils 13 Prozent. Dies ist der höchste Anteil seit Beginn der Umfrage im Jahr 2014.
Skandinavien: Über 70 % nutzen Facebook oder YouTube
Der Anstieg des illegalen Konsums ist vor allem darauf zurückzuführen, dass immer weiterhin Menschen in Skandinavien legale Online-Plattformen wie Facebook und/oder YouTube nutzen um Filme und Serien illegal zu streamen. Mehr als 70 Prozent der dänischen Online-Piraten tun dies.
Maria Fredenslund, Direktorin der Rights Alliance, kommentierte die Entwicklung besorgt:
„Wir beobachten einen alarmierenden Anstieg des illegalen Konsums der vor allem darauf zurückzuführen ist, dass immer mehr Menschen Inhalte illegal über Facebook und YouTube streamen. Obwohl diese Plattformen inzwischen verpflichtet sind, wirksame Instrumente bereitzustellen die das Hochladen illegaler Inhalte verhindern zeigen die Untersuchungen von Mediavision dass diese noch nicht greifen.“
Die Rights Alliance nutzt die Tools der Plattformen um die Weitergabe von Filmen, Serien und anderem urheberrechtlich geschütztem Material zu verhindern. Die Organisation verfolgt die Entwicklungen ebendies und konzentriert sich auf Plattformen die Lösungen ausarbeiten um das illegale Angebot einzuschränken und den Trend zu stoppen.
Dänische Filme und Serien sehr gefragt
Die Studie zeigt auch, dass lokale Inhalte in Skandinavien besonders gefragt sind. Auf Filme und Serien aus dänischer Produktion entfallen 40 Prozent der von dänischen Raubkopierern illegal konsumierten Titel. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 32 Prozent im Jahr 2021 und 21 Prozent im Jahr 2020. Die Rights Alliance warnt davor · dass dies langfristige Auswirkungen auf die dänischen Hersteller und Vertriebsunternehmen haben wird · wenn der Trend nicht gestoppt wird.
Legales Angebot nicht ausreichend zur Eindämmung
Die Piraterie stellt für die Rechteinhaber in den nordischen Ländern seit vielen Jahren eine große Herausforderung dar. Obwohl die Nutzung von legalen Diensten (wie Disney+, Netflix …) überall möglich ist ist die Piraterie in Skandinavien weit verbreitet. Dies kommentierte Natalia Borelius – Senior Analystin bei Mediavision. Die Statistik zeigt · dass die Verfügbarkeit nicht der einzige Faktor ist · der die Piraterie beeinflusst. Um diese Zahlen zu senken, sind weitere Maßnahmen erforderlich.
Wie genau diese Maßnahmen aussehen könnten, bleibt jedoch unklar. Weder Mediavision noch die Rights Alliance äußern sich dazu näher. Offenbar ist es ebenfalls für Experten schwierig eine Lösung für dieses komplexe Problem zu finden.
Kommentare