Das Landgericht Wien hat das Betreiber-Duo des sogenannten "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" Vereins für schuldig befunden, einen Bitcoin-Anlagebetrug begangen zu haben. Der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Betrüger begann im Februar dieses Jahres und endete letzten Mittwoch mit einer Verurteilung. Das Duo lockte 79 Investoren in eine Falle – indem es hohe Renditeversprechen machte. Der Schaden, den sie verursachten soll, beläuft sich auf 2⸴7 Millionen Euro. Der 28-jährige Hauptangeklagte der gelernter Zimmerer ist, muss nun wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs für fünf Jahre ins Gefängnis. Der 41-jährige Mitangeklagte erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren, wovon drei Monate unbedingt zu verbüßen sind. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig und wurden von ORF.at berichtet.
Exklusiver Bitcoin-Investmentklub erweist sich als Betrug
Das Betrugsduo nutzte den Verein "Da Vinci Fintech Executives Switzerland" als Tarnung und versprach den Investoren hohe Gewinne. Für eine Einlage von bis zu 500 Bitcoins mit einer Laufzeit von drei Monaten wurden Renditen von 2⸴5 Prozent pro Woche versprochen. Das investierte Kapital sollte bereits nach drei Monaten ausgezahlt werden. Zur Tatzeit waren 500 Bitcoins etwa 2⸴7 Millionen Euro wert, während sie heute beim aktuellen Kurs 580 Millionen Euro entsprechen würden. Tatsächlich funktionierte das System jedoch wie ein Schneeballsystem, bei dem bestehende Investoren nur durch das Hinzufügen neuer Geldgeber bedient werden konnten. Das Duo warb durch persönliche Kontakte und ebenfalls im Internet rund 300 Investoren an und zahlte anfangs kleine Beträge aus um die Investoren zu locken, weiterhin Geld zu investieren. Obwohl einige Opfer bis zu 27 Bitcoin investierten wurden sie am Ende um ihr Geld betrogen. Die Betrüger finanzierten damit ihren aufwendigen Lebensstil und verloren einen Teil des Geldes beim Glücksspiel.
Anzeigen verursachenr Verhaftung
Durch Anzeigen geschädigter Anleger kam es schließlich zur Verhaftung der beiden Männer im Juli 2021. Sieben Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich folgten bei denen Handys Computer, Bargeld und zwei Waffen beschlagnahmt wurden.
Urteilsbegründung: Bedingter Vorsatz
Richter Michael Tolstiuk zeigte sich überzeugt von der Schuld der Angeklagten. Aus seiner Sicht hätte der Hauptangeklagte bereits von Anfang an in betrügerischer Absicht gehandelt und es gebe keine Aufzeichnungen, Buchhaltung oder Bilanzen. Lediglich ein "ominöses Dashboard" existierte. Letztendlich wurde dem Hauptangeklagten ein Schaden von 1⸴8 Millionen Euro und dem Mitangeklagten ein Schaden von 319․000 Euro angerechnet. Beide Angeklagte gaben teilweise ihre Schuld zu und behaupteten, anfangs nicht in betrügerischer Absicht gehandelt zu haben. Sie betonten auch, dass sie das Geld ihrer Investoren nicht zweckentfremdet hätten, allerdings dass es einen Hackerangriff auf die Krypto-Börse Binance im Mai 2019 gab der zu einem Geschäftseinbruch führte.
Kommentare
Investoren müssen bei der Anlage in Bitcoin oder andere Kryptowährungen vorsichtig sein und sollten nur in seriösen und gut etablierten Unternehmen investieren. Die Verlockung hoher Gewinne kann leicht zu betrügerischen Anlageangeboten führen. Es ist wichtig · sich vorher ausreichend über die Reputation des Unternehmens zu informieren und ebendies zu prüfen · welche Risiken mit einer Anlage verbunden sind. Wenn ein Angebot zu schön klingt um wahr zu sein ist es möglicherweise genau das.