FBI bat um Genehmigung zur Nutzung von Pegasus

FBI wollte Pegasus-Hacking-Tool für Ermittlungen

Die New York Times berichtete kürzlich darüber, dass das FBI schon 2018 die israelische Regierung um Zugang zur Spionagesoftware Pegasus gebeten hat. Die NSO Group, der Hersteller dieser Software, muss vor dem Verkauf an ausländische Behörden die Genehmigung der israelischen Regierung einholen. Das FBI bat um die Erlaubnis zur Nutzung von Pegasus zu Testzwecken für Ermittlungszwecke. Laut dem Schreiben, das der NYT vorliegt, hat das FBI bereits die Nutzungslizenzen für die Software erworben.



Pegasus und seine Funktionsweise


Pegasus ist eine fortschrittliche Spionagesoftware, die das Ziel hat, alle Daten eines Smartphones zu sammeln und an die Server des Nutzers zu senden. Durch die Nutzung der Software können Nachrichten, Anrufe, Browserverläufe und vieles mehr abgefangen werden. Sobald die Software auf einem Handy installiert ist, kann es zur tragbaren digitalen Wanze umfunktioniert werden. Phantom ist die Weiterentwicklung von Pegasus und bietet noch mehr Kontrolle über das infiltrierte Gerät.



Das FBI wollte Pegasus ausschließlich für datenschutzkonforme Ermittlungen verwenden und hat es nach dem Kauf in einer geheim gehaltenen Einrichtung in New Jersey getestet. Das Ziel war es, die Fähigkeiten der Software zu evaluieren und ihren Einsatz durch Kriminelle zu analysieren. Das FBI hat ausdrücklich betont, dass Pegasus nicht für andere Zwecke genutzt wurde.



Phantom und dessen Fähigkeiten


Phantom ist ein Hacker-Tool, das es ermöglicht, US-Handynummern anzuvisieren und die betroffenen Geräte zu infiltrieren. Es bietet noch mehr Kontrolle als Pegasus und wurde ebenfalls vom FBI getestet. Im Sommer letzten Jahres hat das US-Justizministerium in Zusammenarbeit mit dem FBI entschieden, keine Nutzungsrechte für Phantom zu erwerben.



Pegasus als Werkzeug autoritärer Regime


Pegasus wurde von autoritären und demokratischen Regierungen gleichermaßen zur Überwachung von Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und politischen Dissidenten missbraucht. Im Jahr 2018 zeigte auch Facebook Interesse an der Software. Der Einsatz von Pegasus hat in Spanien zu einer Regierungskrise geführt, nachdem bekannt wurde, dass spanische Beamte sowohl Täter als auch Opfer der Überwachung waren. Die Direktorin des spanischen Geheimdienstes CNI wurde entlassen, und die Regierungskrise hält an.



Fazit


Der Einsatz von Spionagesoftware wie Pegasus und Phantom ist umstritten und wird von vielen als Verletzung der Privatsphäre angesehen. Die Tatsache, dass sogar Regierungen diese Software einsetzen, um ihre Bürger auszuspionieren, ist beunruhigend. Die Geschichte zeigt, dass der Einsatz von Überwachungstechnologie oft zu Missbrauch führt und dass es wichtig ist, die Grenzen des Datenschutzes zu respektieren.




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