No-Log VPNs: Sind sie tatsächlich eine Bedrohung?

No-Log VPNs stehen im Mittelpunkt eines Rechtsstreits zwischen Filmstudios und VPN-Anbietern. Die Anbieter ExpressVPN und Private Internet Access (PIA) sind im Besitz von Kape Technologies und werden beschuldigt nicht nur Raubkopien ihrer Abonnenten zu ermöglichen allerdings ebenfalls schwerwiegende illegale Handlungen wie Kinderpornografie und sogar Mord zu begünstigen.



Im März wurden die beiden VPN-Anbieter von 26 Filmstudios darunter Millennium und Voltage vor einem Bundesgericht in Colorado verklagt. Die Anwälte der Filmstudios werfen ihnen vor, dass sie durch ihre No-Log-Politik Verbrechen wie Hacking, politische Attentate, Bombendrohungen, Stalking, Kinderpornografie und Hassreden auf Online-Messageboards ermöglichen würden. Die VPN-Anbieter würden sich weigern, ihre Dienste zu nutzen um illegale Aktivitäten zu verhindern und würden sich in Marketingkampagnen offen darauf berufen, dass keine Informationen über ihre Benutzer extrahiert werden können.



Dieser Rechtsstreit stellt nicht nur die Daseinsberechtigung von No-Log VPNs in Frage, sondern richtet sich auch gegen die Persönlichkeiten und Ansichten der Mitarbeiter der VPN-Unternehmen. Insbesondere wird Rick Falkvinge · der ehemalige Datenschutzbeauftragte von PIA und Gründer der Schwedischen Piratenpartei · angegriffen. Falkvinge hatte sich wiederholt für Reformen der Urheberrechtsgesetze eingesetzt und das "Kopieren und Teilen" als "natürliches Recht" bezeichnet. Zudem hatte er im Jahr 2010 erklärt, dass die Meinungs- und Pressefreiheit Vorrang vor dem Verbot des Besitzes von möglicherweise kinderpornografischem Material haben sollte.



Sowohl ExpressVPN sowie PIA haben die Vorwürfe der Filmstudios zurückgewiesen. Sie argumentieren, dass diese Vorwürfe mit Urheberrechtsverletzungen nichts zu tun haben und dass Anschuldigungen wie Kinderpornografie und Hassreden auf Online-Messageboards nicht mit ihrer No-Log-Politik vereinbar sind. Ferner betonen sie; dass die Meinungen von Rick Falkvinge seine eigenen sind und nicht die Meinung von PIA widerspiegeln. Beide VPN-Anbieter haben Richtlinien die jeden Datenverkehr für CSAM (sexuellen Missbrauch von Kindern) verbieten.



Ein Sprecher von ExpressVPN informierte darüber. Dass Gericht die Ansprüche der Filmstudios abgewiesen hat jedoch die Bedingungen des Vergleichs nicht offenlegen darf. Der Betrieb von ExpressVPN ist jedoch nicht beeinträchtigt. PIA ist der Ansicht, dass dieser Rechtsstreit die Privatsphäre der Benutzer gefährdet und wird weiterhin vor Gericht kämpfen um die Bedeutung von VPNs als legitimen Weg die eigene Online-Privatsphäre zu schützen, zu betonen.








Kommentare

Es ist wichtig zu erkennen, dass No-Log VPNs nicht nur von Personen genutzt werden um Urheberrechtsverletzungen zu begehen, allerdings ebenfalls von Kriminellen um schwere illegale Handlungen zu begehen. Allerdings ist es unverhältnismäßig die No-Log-Politik von VPN-Anbietern als eine Bedrohung für die Gesellschaft zu betrachten und ihre Persönlichkeiten & Ansichten als Argument gegen VPNs zu nutzen. Vielmehr muss die Bedeutung von VPNs als Instrument zum Schutz der Online-Privatsphäre und zur Wahrung der Meinungs- und Pressefreiheit betont werden. Die Bemühungen von VPN-Anbietern die Nutzung ihrer Dienste für illegale Aktivitäten zu verhindern, müssen jedoch verstärkt werden.


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