
Die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft wurde bei einer Abstimmung am Donnerstag von einer überwältigenden Mehrheit der Aktionäre befürwortet. 98 Prozent der Shareholder stimmten für den Milliarden-Deal, der das Ende der Unabhängigkeit von Activision Blizzard bedeutet.
Damit ist eine der Hürden auf dem Weg zur Übernahme überwunden. Die größte Herausforderung steht aber noch bevor: Wettbewerbshüter müssen die Übernahme noch genehmigen. Das ist kein Selbstläufer: Gerade die zuständige US-Behörde FTC hat zuletzt ihr Profil als kritischer Kartellprüfer geschärft. FTC-Chefin Lina Khan ist vor allem im Tech-Sektor gefürchtet. Khan hatte vor ihrer Benennung unter anderem Kritik an Amazon geäußert.
Die FTC war es auch, die Nvidia im geplanten Übernahmeverfahren der britischen Firma ARM verklagt und unter Druck gesetzt hatte. Die US-Wettbewerbshüter argumentierten, die geplante Übernahme von ARM durch den US-Grafikkarten-Spezialisten Nvidia könne Innovationen bremsen. Mittlerweile hat Nvidia den Deal aufgegeben.
Übernahme gefährdet
Auch die Übernahme von Activision Blizzard könnte durch die FTC gefährdet sein, berichtet Bloomberg. Durch den Deal würde Microsoft eigenen Angaben zufolge zum drittgrößten Spieleunternehmen der Welt hinter Sony und Tencent avancieren. Mit einem Volumen von 69 Milliarden US-Dollar wäre die Übernahme der teuerste Zukauf in der Unternehmensgeschichte. Im vergangenen Jahr kaufte Microsoft Zenimax Media, die Mutterfirma des bekannten Spieleunternehmens Bethesda, für 7,5 Milliarden US-Dollar.
Zuletzt sprachen sich mehrere namhafte US-Senatoren, darunter die Demokratin Elisabeth Warren und der Unahängige Bernie Sanders, gegen den geplanten Deal aus. In einem gemeinsamen Brief an FTC-Chefin Khan haben die Senatoren Bedenken an der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft geäußert, berichtet das Wall Street Journal. In dem Brief betonen sie demnach einerseits ihre Sorge über eine weitere Konsolidierung im Tech-Sektor. Aber auch die Vorgeschichte des Spiele-Publishers Activision Blizzard, dem in mehreren Verfahren sexuelle Belästigung und Diskriminierung von weiblichen Angestellten vorgeworfen wird, thematisieren die Senatoren in dem Schreiben.
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