Sky ECC-Hack führt zu Razzien gegen internationales Kokain-Handelsnetzwerk

Sky ECC-Hack führte zu länderübergreifenden Razzien gegen Kokain-Handel

Eine koordinierte Operation zwischen belgischer Bundespolizei, niederländischer Nationalpolizei, deutschem Landeskriminalamt Niedersachsen und Bundeskriminalamt, geleitet von Europol, führte zu Razzien in Belgien, Deutschland und den Niederlanden gegen ein groß angelegtes europäisches und südamerikanisches Kokain-Handelsnetzwerk. Die Untersuchung basierte auf Informationen aus dem Hack der verschlüsselten Kommunikation von Sky ECC. Insgesamt wurden 20 Personen festgenommen und elektronische Geräte, Dokumente, Fahrzeuge, Luxusuhren, Immobilien, Bankkonten und Bargeld im Wert von 5,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Organisation hat insgesamt fast 35 Tonnen Kokain im Straßenverkaufswert von 910 Millionen Euro in die Europäische Union verschifft.



Die Anführer des kriminellen Netzwerks nutzten die verschlüsselte Kommunikation, um ihre großen Sendungen zu koordinieren und ein großes Netzwerk legitimer Unternehmen aufzudecken, die den Import von Drogen aus Südamerika und das Waschen der damit verbundenen Erlöse ermöglichten. Die Organisation wurde von Dubai aus geleitet und bezog Kokain über ihre eigene Produktionsinfrastruktur in Bolivien. Es gelang den Ermittlern, die hinter dem Verkehr stehende kriminelle Organisation aufzuspüren und mutmaßliche Drahtzieher sowie Logistik- und Versorgungsleitungen zu identifizieren.



Die polizeilichen Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen führten zur Festnahme von 20 Verdächtigen, darunter auch mutmaßliche Anführer, in Belgien, Deutschland und den Niederlanden. Es kam auch zu weiteren Razzien in Spanien und Paraguay. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ländern ermöglichte die Ermittlung der verantwortlichen Personen und die Zerschlagung der Gruppierung.



Razzien gegen internationales Drogenkartell: Festnahmen und Beschlagnahmungen


In Deutschland und den Niederlanden haben Ermittler in einer groß angelegten Aktion rund 40 Durchsuchungen durchgeführt, die zu mehreren Festnahmen führten. Ziel der Aktion war ein international agierendes Drogenkartell. Die niederländische Polizei hat nach eigenen Angaben drei Verdächtige festgenommen und vier Häuser beschlagnahmt, darunter eine Luxusvilla in Spanien im Wert von 5 Millionen Euro. In einem der Häuser wurden Luxusgüter und drei Millionen Euro in bar gefunden.



Hauptakteur der Organisation wurde in Dubai festgenommen


In Dubai konnte ein 39-jähriger Deutscher als Hauptakteur der Organisation gefasst werden. Derzeit befindet er sich im Gewahrsam der Dubai Police. Ein Auslieferungsverfahren über die Staatsanwaltschaft Hannover wird angestrebt. Der Verdächtige hatte sich bereits Ende 2020 in die Vereinigten Arabischen Emirate abgesetzt. Ein Freund von ihm hatte damals die Geschäfte in Hannover übernommen.



Razzien in Deutschland und Beschlagnahmungen von Vermögenswerten


In Deutschland kam es am Mittwoch zu Razzien in insgesamt 35 Objekten, vor allem in Niedersachsen. Der Schwerpunkt lag auf der Region Hannover. Auch in niedersächsischen Gemeinden, Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen gab es Durchsuchungen. Dabei wurden schriftliche Unterlagen, digitale Beweismittel, kleine Mengen Cannabis sowie eine Schusswaffe konfisziert. Die Beamten stellten Vermögenswerte in Höhe von 1,5 Millionen Euro sicher, darunter hochwertige Uhren, eine Immobilie, zwei Autos und ein Motorrad.



14 Beschuldigte und eine Tonnenmenge an Betäubungsmitteln


Den 14 Beschuldigten wird vorgeworfen, in wechselnder Beteiligung Betäubungsmittel wie Kokain im Tonnenbereich in die Bundesrepublik Deutschland eingeführt zu haben. Die Tatverdächtigen unterschiedlicher Nationalitäten im Alter von 26 bis 57 Jahren haben größtenteils bereits erhebliche Vorerkenntnisse in diesem Deliktbereich und haben teilweise schon längere Haftstrafen verbüßt.



International vernetzte Täter stellen besondere Herausforderung dar


Das organisierte Verbrechen, insbesondere der Rauschgifthandel, stellt die Strafverfolgungsbehörden vor eine besondere Herausforderung. LKA-Präsident Friedo de Vries zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Aktion und sprach von einer Demonstration der funktionierenden Zusammenarbeit europäischer und internationaler Sicherheitsbehörden. Die Ermittler haben einen großartigen Erfolg im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel verbucht.



Sky ECC: verschlüsseltes Kommunikationssystem wird zur Falle für kriminelle Organisationen


Vor ca. einem Jahr deckten belgische Polizeidienste mit Sky ECC ein verschlüsseltes Kommunikationssystem auf, dass zahlreiche kriminelle Organisationen im Drogenhandel genutzt hatten. Dank des Beitrags neuer Telefonüberwachungen konnten bereits 276 neue Ermittlungen eröffnet und 888 Tatverdächtige identifiziert werden. Die Bundesanwaltschaft gab bekannt, mehr als 90 Tonnen Drogen mit einem Marktwert von rund 4,5 Milliarden Euro sichergestellt zu haben. Zudem wurden Bargeld und Waren im Gesamtwert von fast 60 Millionen Euro beschlagnahmt.



Fazit


Die Razzia gegen das internationale Drogenkartell und die Enttarnung des verschlüsselten Kommunikationssystems Sky ECC zeigen, dass die Strafverfolgungsbehörden weiterhin alles daransetzen, um das organisierte Verbrechen und den Drogenhandel zu bekämpfen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit europäischer und internationaler Sicherheitsbehörden ist dabei von großer Bedeutung.








Kommentare


Anzeige