
Eine 51-jährige Frau aus Tampa, Florida wurde vom US-Bezirksgericht für den mittleren Bezirk von Florida für schuldig befunden, einen Auftragsmord im Darknet geordert zu haben. DeAnna Marie Stinson muss für sechseinhalb Jahre ins Gefängnis und danach drei Jahre unter Überwachung freigelassen werden. Das Gericht forderte Stinson auch auf, ihrem Opfer 11.403,22 USD als Entschädigung und eine Geldstrafe von 1.000 USD zu zahlen. Stinson hatte sich am 19. Januar 2022 schuldig bekannt.
Stinson hatte im Juni 2021 einen Account auf einer Darknet-Site angelegt, die angeblich Auftragsmorde anbot. Sie hatte einen Auftragskiller beauftragt, die Ehepartnerin ihrer früheren Lebensgefährtin zu töten. Sie hatte den Namen des Opfers, ihre Adresse und ein Foto des Opfers angegeben. Stinson schickte vier weitere Aufträge und tätigte fünf Bitcoin-Transaktionen im Gesamtwert von 12.307,61 $.
Stinson hatte wiederholt Nachrichten an die Administratoren der Website und an die angeblichen Auftragskiller geschickt, in denen sie darum bat, den "Job" so schnell wie möglich abzuschließen. In einer solchen Nachricht bat sie darum, die Tat nicht zu Hause auszuführen, sondern an einem anderen Ort. Als sie keine Statusaktualisierung von den Administratoren der Website erhalten hatte, bat sie darum, den Auftrag jemandem neu zuzuweisen, der bereits in der Vergangenheit solche Order erledigt hatte, da sie die Sache so schnell wie möglich erledigt haben wollte.
Stinsons kriminelle Aktivitäten zogen die Aufmerksamkeit des FBI auf sich. Mitglieder einer investigativen Medienorganisation machten am 30. Juli eine Beweisaufnahme für Stinsons Bemühungen auf der Darknet-Website und teilten dies dem FBI mit. Die Strafverfolgungsbehörden besorgten sich daraufhin Aufzeichnungen über ihr virtuelles Devisenkonto, die zeigten, dass Stinson Bitcoin an die Darknet-Website zum Anheuern eines Auftragskillers gezahlt hatte.
Ein FBI-Agent gab vor, als verdeckter Auftragskiller für die Darknet-Site zu arbeiten und kontaktierte Stinson. In einem aufgezeichneten Telefongespräch bestätigte Stinson ihm, dass sie das Opfer töten lassen wollte. Daraufhin wurde Stinson verhaftet und vor Gericht gestellt.
Finanzchefin einer Kirche plante Mordauftrag
Eine schockierende Geschichte aus den USA sorgt für Aufsehen: Eine 33-jährige Frau aus dem Bundesstaat Florida hatte versucht, einen Auftragsmord zu arrangieren, um eine Geschäftspartnerin loszuwerden. Doch ihr Vorhaben scheiterte, da sie einem verdeckten Ermittler aufgesessen war. Vor Gericht wurde nun das Urteil gegen die Frau verkündet: Eine Haftstrafe von neun Jahren.
Finanzchefin plant Mordauftrag per Darknet-Website
Wie die Tampa Bay Times berichtet, hatte die Frau namens Nicole Stinson Kontakt zu einem verdeckten Ermittler aufgenommen, der sich als professioneller Auftragskiller ausgab. Über die Darknet-Website "Besa Mafia" soll sie ihm den Mordauftrag gegeben haben. Die Website warb damit, dass sie für Geld jemanden "beseitigen" könne.
Stinson zeigte sich bereit, dem vermeintlichen Killer zusätzliches Geld per Bitcoin zu schicken, damit die Transaktion nicht zurückverfolgt werden konnte. Am 13. September 2021 schickte sie 350 Dollar in Bitcoin an den verdeckten Ermittler, damit dieser einen Revolver kaufen konnte, um den Mord auszuführen.
Darknet-Website entpuppt sich als Fake
Doch die Darknet-Website stellte sich als Fake heraus. Die stellvertretende US-Anwältin Lisa Thelwell präsentierte im Gericht Screenshots von der Website. Bannerfotos sollten bereits auf den Zweck des Boards hinweisen. Sie zeigten demnach eine verbrauchte Patronenhülse, einen Mann unter einer Kapuze verdeckt mit Pistole und andere bedrohliche Bilder. Eine Seite mit Preisen führte des Weiteren die Mindest- und Durchschnittskosten für verschiedene Handlungen auf. Demgemäß war "Tod durch Erschießen" mit mindestens 5.000 US-Dollar gelistet. "Tod durch Scharfschützen" kostete sogar 20.000 Dollar. "Beating" war hingegen schon für 2.000 Dollar zu haben.
FBI-Agenten kommen Täterin auf die Spur
FBI-Agenten konnten Stinson in der von ihr geplanten Zeit, eine Woche auf Hawaii verbrachte, überführen. Sie konnten ihre Bitcoin-Überweisungen mit einer auf Hawaii ansässigen IP-Adresse verknüpfen. Einige der anderen Transaktionen waren mit einer IP-Adresse verbunden, die Stinsons Wohnung zugeordnet war. Zudem verbanden die Behörden einige der Kryptowährungsüberweisungen auf das Konto der angeblichen Hitman-Darknet-Website mit Überweisungen von einer in den USA ansässigen Bitcoin-Börse. Dies war mit Stinsons Privatadresse, Führerschein, ihrer offensichtlichen E-Mail, ihrem Geburtsdatum, ihrer Sozialversicherungsnummer und ihrem Selfie verbunden.
Neunjährige Haftstrafe verhängt
Die Staatsanwaltschaft forderte eine neunjährige Haftstrafe. Dies entspricht dem oberen Ende dessen, was die Bundesrichtlinien vorschlagen. US-Bezirksrichter Steven Merryday wies hinsichtlich des Urteils auf die Schwierigkeit hin, die richtige Strafe zu formulieren. Er verurteile tatsächlich zwei Personen, da Anwälte zwei verschiedene Versionen derselben Person beschrieben.
Stinsons Eltern und Freunde nahmen an der Anhörung teil. Sie sagten dem Richter, Stinson habe einen Master-Abschluss in Rechnungswesen, leite ihr eigenes Finanzdienstleistungsgeschäft und sei Finanzchefin ihrer Kirche. Bundesverteidiger Alec Hall wandte sich an den Richter mit den Worten aus einem Zitat von William Congreve, einem englischen Dramatiker und Dichter der Restaurationszeit, "Die Hölle kennt keine Wut wie die einer verschmähten Frau". "Ich denke, das ist in diesem Fall passiert.
Fazit
Die Geschichte zeigt, dass das Darknet auch für kriminelle Machenschaften genutzt wird und dass die Strafverfolgungsbehörden auch hier erfolgreich gegen die Täter vorgehen können. Sie zeigt auch, dass selbst scheinbar seriöse Personen zu solchen Taten fähig sind. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Urteil abschreckend auf andere potenzielle Täter wirkt und dazu beiträgt, ähnliche Verbrechen zu verhindern.
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