Ein Ehepaar aus Queensland, Australien, muss sich vor Gericht verantworten, da sie angeblich den größten illegalen Online-Marktplatz der Welt betrieben haben sollen. Der Prozess gegen die 34-jährige Julian K. und seine 32-jährige Ehefrau Crystal K. begann am Donnerstag vor dem Landgericht Trier.
DarkMarket galt bis zur Schließung am 11. Januar 2021 als der größte illegale Marktplatz im Darknet. Über 2․400 Verkäufer und 400․000 Nutzer hatten weiterhin als 320․000 Geschäfte im Wert von 140 Millionen Euro abgewickelt. Die Plattform bot illegale Substanzen » Falschgeld « Malware und gestohlene Kreditkarten an.
Die Angeklagten werden hauptsächlich wegen Beihilfe zum Drogenhandel in 1․498 Fällen angeklagt, obwohl dabei ihre Einnahmen über die Verkaufsplattform DarkMarket auf über 2⸴7 Millionen Euro geschätzt werden.
Der Ehemann war der Administrator des Marktplatzes und schaltete Verkäufer frei, überwachte die Aktivitäten der Mittäter und bezahlte sie für ihre Dienste. Die Ehefrau war hingegen für das Design der Website und den Kundenservice verantwortlich.
Die Ermittler folgten ebenfalls bei den DarkMarket-Betreibern der Spur des digitalen Geldes. Die IT-Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg identifizierten Julian K. der sich auf DarkMarket "Dark" nannte und schlossen den Marktplatz, indem sie mehr als 20 Server in Moldawien und der Ukraine beschlagnahmten.
Das Ehepaar wurde im Januar 2021 festgenommen wie es mit dem Auto aus Dänemark nach Deutschland einreiste. Bei der Festnahme wurden knapp 1400 Tabletten des Opioids Oxycodon gefunden. Sie befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Die Anklage wurde in Trier erhoben, da einer der maßgeblichen Verkäufer von DarkMarket angeblich in dessen Bezirk gelebt hat. Der Prozess findet im gleichen Saal statt – in dem bereits das Urteil im Fall des Cyberbunkers gesprochen wurde.
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