Erfolgreiche Zerschlagung illegaler Darknet-Operationen nach Cyberbunker-Aushebung

Die Aushebung des Cyberbunkers vor gut zwei Jahren hat zu insgesamt 227 Folgeverfahren gegen Kunden des illegalen Rechenzentrums geführt. Oberstaatsanwalt Jörg Angerer von der Landeszentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz zieht nun Bilanz und weist auf weitere Erfolge im Kampf gegen die Cyberkriminalität hin, ebenso wie zum Beispiel die Zerschlagung von DarkMarket und Operation Dark HunTOR.



Der Cyberbunker-Prozess endet mit einem Urteil am heutigen Montag. Die acht Angeklagten sollen nach Anklage eine kriminelle Vereinigung gegründet und Beihilfe zu rund 249․000 Straftaten geleistet haben.



Als "Bulletproof Hoster" galt der Cyberbunker als Zentrum zahlreicher illegaler Aktivitäten. Über die Serverfarm wurden millionenschwere illegale Darknet-Geschäfte abgewickelt, darunter der Vertrieb von Drogen, Daten, Malware und Kinderpornografie und ebenfalls groß angelegte Cyberangriffe. Die Aushebung des unterirdischen Bunkers erfolgte im September 2019 nach fünfjährigen Ermittlungen mit Hunderten Einsatzkräften der Polizei.



Die meisten der 227 Folgeverfahren wurden inzwischen eingestellt, da keine Ermittlungsansätze zur Identifizierung der Kunden gefunden werden konnten. Doch einige Verfahren sind noch nicht abgeschlossen.



Ein großer Erfolg der Behörden war die Abschaltung des DarkMarkets im Januar 2021. Mit fast 500․000 Nutzern und weiterhin als 2․400 Verkäufern galt er als größter Darknet-Marktplatz der Welt. Mindestens 320․000 Transaktionen wurden über den Markt abgewickelt, darunter mehr als 4․650 Bitcoin und 12․800 Monero. Das mutmaßliche Betreiber-Ehepaar aus Australien muss sich seit dem 16. Dezember 2020 vor dem Landgericht Trier verantworten.



Die Operation Dark HunTOR folgte auf die Schließung des DarkMarkets. Nach der Festnahme des mutmaßlichen Betreiber-Ehepaars durch deutsche Behörden beschlagnahmte die Polizei die kriminelle Infrastruktur und lieferte Ermittlern weltweit eine Fülle von Beweisen. In Zusammenarbeit mit Europol stellte das Europäische Zentrum für Cyberkriminalität (EC3) Informationspakete zur Feststellung der wichtigsten Ziele zusammen. Rund 150 Festnahmen erfolgten bisher im Zusammenhang mit dieser Operation.



Die Aushebung des Cyberbunkers und die Folgeverfahren gegen dessen Kunden sowie die Zerschlagung von illegalen Darknet-Operationen zeigen die Fortschritte im Kampf gegen die Cyberkriminalität. Doch es bleibt eine Herausforderung – insbesondere da immer wieder neue Plattformen und Technologien für illegale Aktivitäten genutzt werden. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und andere Behörden weltweit setzten jedoch weiterhin alles daran um diese Aktivitäten zu bekämpfen und für eine sichere digitale Welt zu sorgen.




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