Das US-Justizministerium prüft im Zusammenhang mit einer möglichen Kartellklage gegen Apple, ebenso wie das Unternehmen mit den App-Regeln umgeht und ob es bestimmte Plattformen bevorzugt behandelt. Dabei steht insbesondere die flexible Umsetzung der Regeln bei der Spieleplattform Roblox im Fokus. Es wird untersucht; ob Apple Konkurrenten durch gezielte Benachteiligung einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Diese Untersuchung wurde durch The Informationen bekannt.
Die Verfügbarkeit von Roblox im App Store sorgt seit Längerem für hochgezogene Augenbrauen: Spiele-Streaming-Diensten verweigert Apple den Zugang zum App Store, ebenfalls Apps mit "Laden-artiger Bedienoberfläche" sind verboten. Roblox erlaubt es Dritten; eigene Spiele zu erstellen und diese über Roblox zu vertreiben.
"Spiele" oder "Erlebnisse"?
Schon im Rechtsstreit zwischen Epic Games & Apple sorgte der Sonderfall Roblox für Aufsehen: Vor Gericht verteidigte der Apple-Manager Trystan Kosmynka die Entscheidung und argumentierte, man könne die Roblox-Inhalte gar nicht als Spiele bezeichnen ? sie würden den "Erlebnissen in Minecraft" ähneln.
Einem von Epics Anwälten präsentierten E-Mail-Thread zufolge wurde die Frage der Zulässigkeit von Roblox auch noch bei Apple intern mehrfach diskutiert, so zeigte sich Kosmynka 2017 selbst "überrascht" von der Zulassung von Roblox für iPhones und iPads. Apples ehemaliger Marketingchef Phil Schiller verwies darauf. Dass Roblox-Spiele durch "Creator" erstellt werden und nicht durch "Entwickler". Wenige Tage nach der Gerichtsverhandlung änderte Roblox dann seine Sprachregelung, aus "Spielen" wurden "Erlebnisse", aus "Spielern" nun "Personen".
Roblox zahlt Provision an Apple
Roblox dürfte hohe Millionenbeträge an Provision an Apple zahlen: Die Plattform erlaubt es nicht nur, Spiele respektive Erlebnisse zu erstellen und diese in Roblox anzubieten, allerdings auch virtuelle Objekte. Die Spielewährung Robux wird über Apples In-App-Bezahlschnittstelle abgerechnet, identisch behält Apple bis zu 30 Prozent Provision ein. Roblox Jahresumsatz wird auf rund eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
Das US-Justizministerium untersucht Apple Berichten zufolge schon länger. Dabei geht es vor allem um die Regeln rund um den Verkauf digitaler Inhalte in Apps und auch durch das Betriebssystem umgesetzte Einschränkungen für Dritt-Apps. Auch Lock-In-Mechanismen bei Apples Login-Dienst prüft das DOJ angeblich. Ob und wann es zur Anstrengung einer Kartellklage gegen Apple kommt, bleibt vorerst offen.
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