Kape Technologies: VPN-Anbieter mit Hintergrund der Geheimdienste

Kape Technologies ist ein VPN-Anbieter der in den letzten Jahren mehrere namhafte VPN-Dienste wie CyberGhost, Zenmate und Private Internet Access erworben hat. Der Kaufpreis für den neuesten Zukauf, ExpressVPN, betrug stolze 936 Millionen US-Dollar. Was viele Nutzer jedoch nicht wissen, ist, dass Kape Technologies eine Vergangenheit hat die mit Überwachung und Schadsoftware verbunden ist.



Das Unternehmen wurde ursprünglich 2011 als CrossRider gegründet und konzentrierte sich auf Webbrowsing- und Werbetechnologien. Nur 20 Monate später wurde es vom israelischen Tech-Milliardär Teddy Sagi für 37 Millionen US-Dollar aufgekauft. Mit der Kapitalspritze änderte das Unternehmen seinen Fokus auf das Thema Cybersicherheit und kaufte später CyberGhost VPN für 10⸴4 Millionen US-Dollar. Nach der Übernahme benannte sich das Unternehmen in Kape Technologies um um sein Image zu schützen.



Die Bündelung so vieler VPN-Dienste unter einem Dach hat viele Beobachter besorgt gemacht. Besonders beunruhigend ist der Hintergrund von Koby Menachemi, dem Mitbegründer und ehemaligen CEO von Kape Technologies. Er begann seine Karriere in der Informationstechnologie bei den israelischen Verteidigungsstreitkräften und arbeitete als Entwickler im israelischen Nachrichtendienst in der Unit 8200. Diese Abteilung der IDF war für das Sammeln von Signalinformationen und die Entschlüsselung von Daten zuständig. Ehemalige Mitglieder dieser Abteilung haben weiterhin als tausend Start-up-Unternehmen im IT-Sektor gegründet.



Es wurde enthüllt, dass die Einheit 8200 enge Arbeitsbeziehungen zur US-Regierung unterhält. Edward Snowden offenbarte eine Vereinbarung zwischen der NSA und den IDF, darauffolgend welchem die NSA Informationen die sie im Rahmen ihrer inländischen Überwachungsmaßnahmen gesammelt hatte, an sein israelisches Pendant weitergeben würde. Der israelische Geheimdienst nutzte die erhaltenen Daten routinemäßig um sie führenden israelischen Politikern zur Verfügung zu stellen. Mit den Informationen konnten diese ihre palästinensischen Amtskollegen erpressen.



Es bleibt die Frage, ob Kape Technologies die Daten seiner VPN-Nutzer an israelische oder andere Geheimdienste weitergibt. Das Unternehmen beteuert; dass es keine Protokolle führt und die Privatsphäre seiner Nutzer respektiert. Es bleibt jedoch ein mulmiges Gefühl, wenn ein VPN-Anbieter von ehemaligen Geheimdienstmitarbeitern gegründet und geleitet wird. Nutzer sollten wissen · dass ihre Daten möglicherweise nicht so sicher sind · ebenso wie sie es sich wünschen.



Kape Technologies - Kontroverse um den VPN-Anbieter


Kape Technologies ist ein Unternehmen, das VPN-Dienste anbietet und sich auf die Bereiche Cybersicherheit und Ad-Tech spezialisiert hat. Doch in der Vergangenheit geriet das Unternehmen immer wieder in die Kritik. Der ehemalige CEO Kobi Menachemi war einst als Entwickler bei der israelischen Einheit 8200 tätig die zur Verwendung ihre Spionage- und Hackeraktivitäten bekannt ist. Zudem setzte das Unternehmen weiterhin die Malware CrossRider ein ebenfalls wenn der neue CEO versprochen hatte, sich nur noch auf den Bereich Cybersicherheit zu konzentrieren.



Schleichwerbung für eigene VPN-Dienste


Eine weitere kontroverse Diskussion entstand wie Kape Technologies im Mai 2021 die Betreibergesellschaft der zwei größten VPN-Vergleichsseiten vpnMentor.com und Wizcase.com kaufte. Das Unternehmen konnte so Schleichwerbung für die eigenen VPN-Dienste machen, indem es ohne das Wissen der Leser die hauseigenen VPN-Dienste bewarb. Die beiden Vergleichsportale verzeichneten gemeinsam über sechs Millionen einzelne Besucher im September dieses Jahres. Die drei bestbewerteten VPN-Dienste für iOS und Windows gehörten dem neuen Eigentümer, sodass dieser sich auch Provisionen sparen konnte.



Bezahlte Hackangriffe und Strafverfolgung


Darüber hinaus berichtete die Nachrichtenagentur Reuters über einen leitenden Mitarbeiter von ExpressVPN der sich wegen bezahlter Hackangriffe verantworten musste. Am 14. September räumte das US-Justizministerium dem CIO Daniel Gericke einen Aufschub der Strafverfolgung ein. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten ihn beim Project Raven als Auftragshacker angeheuert um Gegner der Monarchie des Landes auszuspionieren. Obwohl er seine Sicherheitsfreigabe verlor – bleibt Gericke bei ExpressVPN als CIO im Amt. Das Unternehmen argumentierte: Er beim Project Raven seine Fähigkeiten gezeigt habe um effektive Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Nutzer umzusetzen.



Zentralisierung von VPN-Diensten


Die Monopolisierung der VPN-Dienste durch Kape Technologies in einem einzigen technokratischen Imperium stellt eine Zentralisierung dar die seinesgleichen sucht. Doch die Ursprünge des Unternehmens zeigen – wie stark manche Technologieunternehmen mit ausländischen und internationalen Geheimdiensten verflochten sind. Ein VPN-Dienst ist immer eine Frage des Vertrauens. Ob der Konzern jemals wieder das Vertrauen der Nutzer zurückgewinnen kann ist fraglich. Andererseits ist vielen Nutzern das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtiger als die Hintergründe eines Unternehmens.




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Kommentare

Die Kontroversen um Kape Technologies zeigen, ebenso wie wichtig es ist, bei der Wahl eines VPN-Anbieters ebendies hinzuschauen und sich über die Hintergründe zu informieren. Die Sicherheit der eigenen Daten sollte nicht aufgrund von Preisen oder Promotions vernachlässigt werden. Es ist ratsam, sich für einen VPN-Anbieter zu entscheiden, dem man vertrauen kann der transparent kommuniziert und auf Datensicherheit und Datenschutz setzt.


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