20 Mitarbeiter verlassen Activision Blizzard aufgrund von Sexismus-Vorwürfen

Sexismus-Klage: 20 Angestellte sollen Activision Blizzard verlassen haben

Laut einem offiziellen Schreiben, das auch online veröffentlicht wurde, haben 20 Mitarbeiter Activision Blizzard im Zuge von Untersuchungen zu Sexismus-Vorwürfen verlassen. Weitere 20 Personen wurden disziplinarischen Maßnahmen unterzogen, deren Gründe jedoch nicht näher erläutert wurden.



In dem öffentlichen Brief geht Activision Blizzard auf Lehren aus dem Sexismus-Skandal ein, der von einer Klage der kalifornischen Behörde Department of Fair Employment and Housing losgetreten wurde. Das Unternehmen bekräftigt, weiterhin hart gegen Personen vorgehen zu wollen, die Regeln und Richtlinien verletzen. Künftig will Activision Blizzard außerdem transparenter mit Untersuchungen und daraus abgeleiteten Maßnahmen umgehen. Drittens sollen mehr Ressourcen in eine positive Arbeitskultur und das entsprechende Training der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert werden.



So soll bei der Belegschaft das Gefühl entstehen, dass ihre Beschwerden auch wirklich ernst genommen werden, schreibt Blizzard weiter. Unterzeichnet wurde der offene Brief von Blizzards Vize-Präsidentin Fran Townsend.



Activision Blizzard sieht Interessenkonflikt


Dennoch wehrt sich Activision Blizzard laut dem Technik-Magazin The Verge juristisch gegen die Klage der DFEH, die im Juli den Sexismus-Skandal losgetreten hatte. Die Anwälte des Unternehmens haben nun einen Antrag eingereicht, das Gerichtsverfahren vorerst zu pausieren. Das soll Zeit geben, mögliche Interessenkonflikte der Anwälte zu untersuchen, die die kalifornische Behörde vertreten.



Die Anwälte waren zuvor bereits im Dienste der US-Behörde Equal Employment Opportunity Commission juristisch gegen Blizzard vorgegangen. Das stelle einen Interessenkonflikt nach kalifornischem Recht dar, argumentiert Activision Blizzard in dem Gerichtsdokument vom 20. Oktober. Dass die DFEH diese Regeln verletze, stelle die gesamte Integrität der Untersuchung gegen Activision Blizzard in Frage.



In der Klage der DFEH geht es vor allem um Diskriminierung weiblicher Angestellter: Frauen seien bei Blizzard systematisch benachteiligt, belästigt und gemobbt worden, heißt es darin. Männliche Angestellte sollen regelmäßig alkoholisiert im Büro aufgetaucht sein und sexistische Bemerkungen abgegeben haben. Vorgesetzte haben dieses Verhalten laut DFEH teilweise sogar gefördert, Beschwerden bei der Personalabteilung seien weitgehend ignoriert worden.


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