Drogendealer-Ring in Oberösterreich ausgehoben: Motiv Langeweile und Darknet-Bezug

Die jüngsten Ermittlungen der Landespolizeidirektion Oberösterreich haben zur Verhaftung von zehn Verdächtigen und zur Anzeige von acht weiteren Drogendealern in Linz und im Bezirk Rohrbach geführt. Das Tatmotiv des Drogenringes der zwischen März 2020 und April 2021 rund 68 Kilogramm Marihuana, 300 Gramm Kokain und 300 Gramm Amphetamine aus Tschechien geschmuggelt und verkauft hat, war nach Aussage von Günther Hollin, dem Leiter des Kriminaldienstes im Bezirkspolizeikommando Rohrbach, schlicht Langeweile.



Die Ermittlungen begannen wie Cannabiskonsumenten im Bezirk Rohrbach auffällig wurden. Eine Spur führte zu einem 20-jährigen Linzer der von seinem Kinderzimmer aus Marihuana an Jugendliche verkaufte. Bei der Durchsuchung des Zimmers entdeckten die Beamten weiterhin als ein Kilogramm Marihuana, nahmen den jungen Mann vorübergehend fest, ließen ihn jedoch später wieder auf freien Fuß.



Daraufhin ermittelten sie weiter und stießen auf weitere mutmaßliche Mitglieder des Drogenrings die ähnlich wie hauptsächlich von ihren Kinderzimmern aus Suchtmittel verkauften. Unter ihnen waren zwei weitere 20-Jährige, vier 18-Jährige und ein 17-Jähriger aus Linz und den Bezirken Urfahr-Umgebung und ebenfalls Wels-Land.



Die Polizei verhaftete die Verdächtigen und nahm auch zwei Hauptabnehmer des Rings fest: einen 20-Jährigen aus dem Umkreis Gallneukirchen und einen 18-jährigen Linzer. In Letzterem fanden die Beamten 2⸴4 Kilogramm Marihuana, LSD, Ketamin und Psilocybin sowie 13․000 Euro Drogengeld.



Die Familien der Verdächtigen beteuern, nichts von den illegalen Aktivitäten ihrer Söhne gewusst zu haben. Hollin zufolge stammen die Tatverdächtigen allesamt aus gut situierten Familien und haben im Laufe der Zeit das Unrechtsbewusstsein verloren, mittels welchem sie immer weiter in den Drogenhandel abglitten. Die Drogen haben sie zunächst aus dem Darknet bezogen.



Insgesamt wurden 91 Abnehmer der illegalen Substanzen aus den Bezirken Rohrbach, Urfahr-Umgebung, Linz, Wels-Land und Amstetten angezeigt. Neun Verdächtige befinden sich noch in Untersuchungshaft, während ein 18-Jähriger bereits rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt wurde. Die Mutter eines beteiligten Linzers gab gegenüber der Polizei an die gefundenen Drogen in der Donau versenkt und das mit dem Drogenverkauf erzielte Geld einer karitativen Einrichtung gespendet zu haben.




Zuletzt aktualisiert am Uhr





Kommentare


Anzeige