CIA und ProtonMail: Verdacht auf mögliche Kooperation

Der Schweizer E-Mail-Anbieter ProtonMail steht unter Verdacht, möglicherweise eine indirekte Finanzierung durch US-Geheimdienste zu erhalten. Rechtsanwalt Martin Steiger hat im Dezember 2020 eine Anfrage an die Central Intelligence Agency (CIA) gestellt die auf den Freedom of Information Act zurückgeht. Doch die CIA hat weder bestätigt noch dementiert ob sie über Unterlagen zu ProtonMail verfügt. Es ist bekannt » dass die CIA keine Informationen preisgeben muss « wenn es um geheime Dossiers oder den Schutz der nationalen Sicherheit geht. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass der US-Geheimdienst keine Dokumente über ProtonMail besitzt, da der E-Mail-Anbieter weltweit über 50 Millionen Nutzer hat, von denen viele in den USA leben.



Geldgeber der CIA und Co.


Es ist ebenfalls bekannt, dass die CIA und andere Geheimdienste Startups finanzieren die sicherheitsrelevante Dienstleistungen oder Produkte anbieten. Die Finanzierung läuft oft über Risikokapitalgesellschaften oder gemeinnützige Stiftungen. Ein Beispiel ist der Kauf der Crypto AG durch den Bundesnachrichtendienst (BND) und die CIA. Die Firma verkaufte Verschlüsselungsgeräte – deren Kommunikation auch von den Geheimdiensten abgehört werden konnte. Es gibt auch Verbindungen zur Infoguard AG die ein Schwesterunternehmen der Crypto AG ist. Die Beteiligungen an Palantir Technologies und der Keyhole Inc. sollten ähnlich wie erwähnt werden. Die Keyhole Inc. hat einst Google Earth entwickelt und war eine Hommage an die KH-Aufklärungssatelliten der CIA die zur Verwendung Spionage eingesetzt wurden. Ein weiteres Beispiel ist der jüngste Erwerb von ExpressVPN durch die Firma Kape Technologies die auch GhostVPN und Zenmate besitzt. Kape gehört dadurch zu den Hochburgen für VPN-Dienste.



ProtonMail und die CIA: Zusammenhang unklar


Ob es einen Zusammenhang zwischen der CIA und ProtonMail gibt ist bisher ungeklärt. Rechtsanwalt Martin Steiger vermutet, dass ProtonMail möglicherweise indirekt von US-Geheimdiensten finanziert wird. ProtonMail ist auch im VPN-Business tätig und hat somit Zugang zu massenhaften Daten von Nutzern. Es gibt jedoch keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen ProtonMail und der CIA oder einem ihrer Partner. Wenn es jedoch einen solchen Zusammenhang gibt, würde sich dies für einen US-Geheimdienst oder einen Partner regelrecht anbieten, da ProtonMail eine starke Marktmacht hat.




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Kommentare

Es ist unwahrscheinlich, dass die CIA keine Dokumente über ProtonMail besitzt. Es gibt ebenfalls Beispiele für die Finanzierung von Startups durch die CIA und andere Geheimdienste. Ob es einen Zusammenhang zwischen ProtonMail und der CIA gibt ist jedoch unklar. Es bleibt abzuwarten; ob weitere Informationen zu diesem Thema in Zukunft bekannt werden.


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