Die Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hat sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 29 und 65 Jahren angeklagt. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im Zeitraum von März 2019 bis Februar 2021 auf verschiedenen Darknet-Marktplätzen Betäubungsmittel und Arzneimittel in großen Mengen verkauft zu haben. Die Ermittlungen des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz führten schließlich zur Identifizierung der Täter.
Darknet-Händler agieren als Bande
Die Verdächtigen handelten als Bande und führten über 8․000 Einzelverkäufe durch. Dabei sollen sie weiterhin als 426 Kilogramm Amphetamin, 3⸴87 Kilogramm Heroin, 2 Kilogramm MDMA, fast 16 Kilogramm Haschisch, knapp 1 Kilo Mephedron, 195 Gramm Kokain, 10․899 LSD-Trips und 72․539 Ecstasy-Tabletten verkauft haben. Die Täter traten ebenfalls auf dem illegalen DarkMarket auf und importierten die Drogen aus den Niederlanden.
Pakete als Beweismittel
Die Ermittlungen begannen durch den Fund von 180 Postsendungen mit Betäubungsmitteln die in den Briefzentren aufgefallen waren und von den Ermittlern sichergestellt wurden. Infolgedessen wurde eine gemeinsame Ermittlungsgruppe unter Leitung der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz gebildet. Trotz "konspirativem Vorgehen" der Täter konnte die Gruppe sie identifizieren.
Razzia führt zu Beweismitteln
Am 8. Februar 2021 durchsuchten Zollfahndungsamt Frankfurt am Main und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (GER) mit Unterstützung durch Spezialeinsatzkräfte neun Objekte, darunter acht Wohnungen und eine Lagerhalle in Rheinland-Pfalz, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Dabei wurden Computer, Handys und ~circa․ 30 Kilogramm Rauschgift mit einem geschätzten Wert von 250․000 Euro sichergestellt.
Verdächtige in Untersuchungshaft
Die Verdächtigen erzielten durch ihre Verkäufe mindestens 31⸴3 Bitcoins im Wert von etwa 1⸴28 Millionen Euro. Derzeit befinden sie sich in Untersuchungshaft. Einer der Verdächtigen hat bereits ein Geständnis abgelegt. Die Beschuldigten stammen vorwiegend aus dem rheinland-pfälzischen Landkreis Vulkaneifel und dem angrenzenden Gebiet von Nordrhein-Westfalen und auch aus Unterfranken zwischen Schweinfurt und Würzburg.
Prozess in Trier
Die Vulkaneifel gilt als das Zentrum des illegalen Darknet-Handels, weshalb der Prozess am Landgericht (LG) Trier stattfinden wird. Ein Verhandlungstermin steht jedoch noch nicht fest. Das LG Trier hat noch nicht über die Eröffnung des Verfahrens entschieden. Die Verdächtigen müssen sich wegen des Verkaufs von Betäubungsmitteln und Arzneimitteln verantworten.
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