Die Piraterie im Internet ist ein bekanntes und umstrittenes Thema. Immer wieder geraten Internetdienstanbieter in den Fokus der Urheberrechtsinhaber, da ihre Kunden illegal geschützte Inhalte teilen. So ebenfalls der niederländische Cloud-Computing- und Webservice-Unternehmen Leaseweb der nun von einer Gruppe von Filmstudios unter Druck gesetzt wird. Diese haben eine DMCA-Vorladung erwirkt die Leaseweb dazu zwingt die persönlichen Daten mehrerer Kunden preiszugeben.
Leaseweb: Ein neutraler Anbieter mit Geschichte
Leaseweb ist besonders bekannt für seine Neutralität in Bezug auf den Inhalt, den seine Kunden hosten und teilen. Im Februar 2019 bot das Unternehmen dem Torrent-Sharing-Projekt Tribler 14⸴4 Petabyte Internetbandbreite an. Auch unterstützte Leaseweb 2013 den Filehoster Megaupload mit 630 Servern. Allerdings wird der Anbieter nun von den Filmstudios unter Druck gesetzt, weiterhin gegen die Piraterie seiner Kunden zu unternehmen.
Filmstudios erweitern ihren Fokus auf VPNs und Hoster
Die Filmstudios haben bereits in der Vergangenheit vermehrt gegen Filesharer, Betreiber von Piratenseiten und auch Share-Hoster vorgegangen. Nun scheinen sie ihren Fokus erweitert zu haben und nehmen in diesem Zusammenhang insbesondere VPNs und Hoster ins Visier. Der Vorwurf lautet; dass diese ihren Kunden nicht kündigen auch wenn sie wiederholt mit Urheberrechtsverletzungen in Verbindung gebracht wurden.
Leaseweb wehrt sich gegen Forderungen
Die Filmstudios forderten Leaseweb auf die Dienste für 456 identifizierte Kunden einzustellen die als Wiederholungstäter eingestuft wurden. Trotz der Möglichkeit, den Fall außergerichtlich beizulegen, lehnte Leaseweb den Vorschlag ab und stimmte dem Ansinnen nicht zu. Daraufhin haben die Kläger ihre Maßnahmen verschärft und eine DMCA-Vorladung erwirkt die Leaseweb dazu verpflichtet die Identitäten seiner Kunden preiszugeben.
DMCA-Vorladung verpflichtet Leaseweb zur Herausgabe von Identifikationsdetails
Die DMCA-Vorladung verpflichtet Leaseweb dazu, von 456 Kunden Identifizierungsdetails an die Filmstudios preiszugeben. Es handelt sich um User die beim Teilen von Filmen über BitTorrent auffielen und lediglich durch ihre IP-Adressen identifiziert werden konnten. Die Vorladung verlangt die Herausgabe von Identifikation » Kontaktinformationen « Zahlungsaufzeichnungen und Beispielen für die Kommunikation des Unternehmens mit den Abonnenten.
Unklar, ob die Vorladung nützlich sein wird
Es bleibt abzuwarten, ob Leaseweb gültige Informationen zu den 456 Kunden besitzt und ob die Filmstudios diese Informationen nutzen können um rechtliche Schritte gegen die Piraten einzuleiten. Jedoch ist bekannt; dass Piraten oft ihre Identität vor Diensteanbietern verbergen können. Es ist dadurch unklar ob die Vorladung tatsächlich nützlich sein wird um eine weiterreichende rechtliche Klage zu begründen.
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