
Eine Gruppe von Plattenlabels, darunter Warner Bros, Capitol Records und Sony Music, hat den US-amerikanischen Telekommunikationsanbieter "Charter Communications" wegen Piraterie-Vorwürfen verklagt. Die Klage wurde im März 2019 vor dem Bezirksgericht von Colorado eingereicht. Die "Recording Industry Association of America" (RIAA) unterstützt die Plattenlabels in diesem Prozess. Sie werfen Charter Communications vor die Verbindungen bekannter Internet-Piraten trotz Aufforderung nicht gekappt zu haben.
Charter Communications weist Schuld von sich
Charter Communications ist in den USA ein großer ISP mit etwa 22 Millionen Kunden. Die Plattenlabels werfen dem Unternehmen nun vor eine Mitschuld an den Handlungen seiner Kunden zu haben. Charter Communications hat die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen und sogar eine Gegenklage eingereicht. Der ISP beruft sich dabei auf falsche DMCA-Notices. Diese Hinweise fordern die Entfernung urheberrechtlich geschützter Inhalte. Charter Communications fordert von den Labels » zu beweisen « dass sie tatsächlich die Rechte an den betreffenden Werken besitzen. Der Versuch von Charter Communications die Vorwürfe zu entkräften, war bisher erfolglos. Der Fall geht weiter vor Gericht.
Hunderte Millionen Dollar Schadensersatz stehen im Raum
Die Plattenlabels fordern von Charter Communications Schadensersatz in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar. Vor allem kleinere Kläger die nicht von der RIAA unterstützt werden werfen dem Unternehmen vor ihre Anfragen ignoriert zu haben. Eine weitere Copyright-Klage gegen Charter Communications bezieht sich auf den Zeitraum von 2016 bis 2018. Die Labels werfen dem ISP vor; sein Verhalten im Umgang mit Piraterie bislang nicht geändert zu haben. Sie möchten erneut ein Zeichen gegen das Unternehmen setzen.
Charter Communications bleibt weiterhin profitabel
Laut den Plattenlabels haben sie Charter Communications bereits zuvor auf seine Vergehen hingewiesen. Der ISP hatte jedoch nicht darauf reagiert. Nutzer die gegen das Urheberrecht verstoßen, konnten weiterhin ihren Anschluss nutzen. Charter Communications erfreute sich dadurch weiterhin an zusätzlichem Umsatz. Die Kläger hofften auf eine Änderung des Umgangs mit Piraterie die jedoch nicht eintrat.
Es bleibt abzuwarten, ebenso wie die Verfahren ausgehen werden. Bis zum Prozessende wird sich Charter Communications jedoch nicht von den Piraten trennen. Die Plattenlabels hoffen darauf – dass das Unternehmen für seine Vergehen zur Verantwortung gezogen wird.
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