Erfolgreiche Razzia dank EncroChat-Datenauswertung: Sechs Drogendealer festgenommen

Am Mittwochmorgen fanden Razzien in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens statt, bei denen sechs mutmaßliche Drogenhändler festgenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft Detmold und die Polizei Bielefeld gaben bekannt. Dass Festnahmen aufgrund einer Datenauswertung von EncroChat-Verläufen erfolgten.



Die Lipper Bande hatte trotz Warnungen von EncroChat ihre Handys zu vernichten den Betäubungsmittelhandel bis zu den heutigen Festnahmen fortgesetzt. Die Polizei leitete die Ermittlungen zu dem Fall in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Detmold. Nachdem EncroChat seine Dienste im Juni 2020 eingestellt hatte, konzentrierten sich die Beamten auf die Tätergruppe und stellten fest, dass sie in großem Umfang mit Betäubungsmitteln aller Art handelte. Die Drogen wurden sowie im Inland als ebenfalls im Ausland bezogen und dann als Großhändler an Abnehmer in Ostdeutschland weiterverkauft. Die Bandenchefs waren ein 29-jähriger und ein 38-jähriger Tatverdächtiger.



Bei den Razzien wurden zehn Objekte in Detmold, Oerlinghausen und Aerzen durchsucht. Dabei kamen Kriminalbeamte; Spezialeinheiten und Drogenhunde zum Einsatz. Die Beamten beschlagnahmten verschiedene synthetische Drogen im Grammbereich und auch mehrere tausend Euro Bargeld. Zudem wurden zwei geschlossene Koffer gefunden die noch auf Spuren untersucht werden sollten. Fünf der Beschuldigten hatten bereits im Vorfeld Haftbefehle vom Amtsgericht Detmold erhalten, während eine sechste Tatverdächtige vorläufig festgenommen wurde.



EncroChat wurde den Kunden als garantiert anonymes Chatnetzwerk verkauft. Doch französische Ermittler entdeckten – dass EncroChat auch über Server in Lille verfügte. Dadurch gelang es Spezialisten; das Chatnetzwerk zu knacken und Schadsoftware auf die Handys der Nutzer zu schleusen. Dadurch konnten die Daten unbemerkt von den Geräten abgefangen und auf einen anderen Server ausgelenkt werden.



Allerdings ist fraglich, ob die EncroChat-Daten vor Gericht Bestand haben werden. Das Landgericht Berlin hat erst kürzlich in einem aktuellen Urteil eine solche Nutzung verneint.




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