Durch eine europaweite Auswertung von EncroChat-Handys ist es der Polizei in Brandenburg gelungen, einen großen Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität zu landen. EncroChat ein verschlüsselter Kommunikationsdienstleister war in Brandenburg besonders beliebt, berichtet die Polizei. Die Entschlüsselung des Dienstes ergab weitreichende Erkenntnisse im Bereich der organisierten Rauschgiftkriminalität. Infolge wurden 24 Haftbefehle erlassen und vollstreckt und gegen rund 60 Tatverdächtige wurden 44 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei Hausdurchsuchungen konnte eine große Menge an Rauschgift, Waffen, Bargeld, Autos und Schmuck sichergestellt werden.
Der Garant für perfekte Anonymität den EncroChat Kunden versprach wurde jedoch enttäuscht. Einige Server des Dienstes befanden sich in der Stadt Lille was es französischen Ermittlern ermöglichte, diesen zu knacken. Über einen Server konnten Spezialisten Schadsoftware auf sämtliche EncroChat-Handys schicken und unbemerkt Daten von den Geräten abfangen.
In Brandenburg konnten Beamte bei Durchsuchungen 160 Kilogramm Marihuana, 1 Kilo Kokain, weiterhin als 6 Kilo Amphetamin, fast 13 Kilo Crystal Meth und ebenfalls rund 60․000 Ecstasy-Tabletten sicherstellen. Auch das Bundeskriminalamt bestätigt die Auswertungsergebnisse und berichtet über über 2․250 Ermittlungsverfahren und 750 vollstreckte Haftbefehle im Zuge der EncroChat-Entschlüsselung. Insgesamt wurden Vermögenswerte in Höhe von etwa 168 Millionen Euro beschlagnahmt.
Ob die EncroChat-Daten auch vor Gericht Bestand haben ist jedoch fraglich. Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Berlin verneinte eine solche Nutzung.
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