Größter Darknet-Marktplatz DarkMarket: Betreiber-Ehepaar vor der Anklage

DarkMarket: Darknet-Market-Betreibern steht Anklageerhebung bevor

Vor seiner Schließung im Januar 2021 galt DarkMarket als der weltweit größte Darknet-Marktplatz für illegale Güter. Mit fast 500․000 Nutzern und über 2400 Verkäufern wurden auf dem Marktplatz weiterhin als 320․000 Transaktionen abgewickelt, bei denen mehr als 4․650 Bitcoins und 12․800 Moneros den Besitzer wechselten. Nun steht dem Betreiber-Ehepaar aus Australien, Julian K. (34) und seiner Ehefrau Crystal K. (32) die Anklage bevor.



Digitales Geld führt Ermittler zur Spur


Die ersten Ermittlungsansätze zu DarkMarket ergaben sich durch die Auswertung der Cyberbunker-Server, auf denen der Marktplatz gehostet wurde. Laut Oberstaatsanwalt Jörg Angerer von der Landeszentralstelle Cybercrime in Koblenz fühlte sich Julian K. aufgrund der großen Anonymität im Darknet völlig sicher. Er hat sehr vorsichtig agiert und musste nicht davon ausgehen, dass sein echtes Leben mit seiner Figur im Darknet übereinstimmt. Ermittler bestätigen – dass die Fahndung nach Julian K. schwierig war; da er im Internet keine Spuren hinterlassen hat oder sie verschleiert hat.



Taskforce Cybercrime führt zur Identifizierung von Julian K.


Maßgeblich an der Tätersuche beteiligt war der IT-Ermittler Frederik Berg von der Taskforce Cybercrime der Zentralen Kriminalinspektion Oldenburg. Es ist ihm und seinem Team gelungen – Julian K. zu identifizieren der sich auf DarkMarket als "Dark" ausgab. Berg zufolge haben alle Kriminellen eine gemeinsame Eigenschaft, nämlich die Gier nach Geld und ebendies dort setzt die Taskforce Cybercrime an, indem sie nach Fehlern sucht. Die Taskforce verwendet ein spezielles Programm um Zahlungen zu verfolgen und die Identität aufzudecken. Dabei wird versucht die Transaktionen so weit zu verfolgen bis sie Kontakt zur realen Welt und echtem Geld haben ebenso wie es in Euro bekannt ist.



Ermittlungsbehörden beschlagnahmen Server


Die Taskforce Cybercrime hat in Zusammenarbeit mit anderen Behörden über 20 Server in Moldawien und der Ukraine beschlagnahmt. Die dort gespeicherten Daten werden verwendet » um neue Ermittlungen gegen Moderatoren « Verkäufer und Käufer des Marktes einzuleiten. Im Januar 2021 wurde Julian K. schließlich im Raum Flensburg festgenommen und seine Ehefrau Crystal K. wurde nur wenige Wochen später in Oldenburg verhaftet. Crystal K. steht im Verdacht; den Kundenservice auf DarkMarket übernommen zu haben.



Luxusreise statt Straftatverfolgung


Nach Recherchen von Panorama 3 befand sich das Ehepaar zum Zeitpunkt seiner Festnahme mit dem gemeinsamen 12-jährigen Sohn auf einer mehrmonatigen touristischen Europareise. Dabei reisten sie unter anderem mit einem Ferrari durch Europa, übernachteten in Luxushotels und kauften teure Luxusgüter wie eine Uhr für rund 250․000 Euro.



Betreiber-Ehepaar bleibt schweigsam


Seit Januar 2021 befinden sich Julian und Crystal K. in Untersuchungshaft. Bisher haben sie gegenüber der Ermittlungsrichterin zu den Tatvorwürfen geschwiegen. Der Abschlussbericht der ZKI Oldenburg liegt vor und eine Anklage gegen das Ehepaar wird erwartet. Laut Informationen von Panorama 3 fahnden die Ermittler jedoch noch nach mindestens zwei weiteren mutmaßlichen Mittätern.




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