
Die beiden Bankhäuser Commerzbank und Deutsche Bank verhandeln laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mit Käufern aus den USA über einen Verkauf der Schufa Holding AG. Die Schufa Holding AG ist ein Kreditbüro, das unzählige sensible Daten verwaltet und derzeit rund 800 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Verkauf würden auch alle Daten ins Ausland übertragen werden. Die Schätzung für den Verkaufspreis liegt bei mehr als zwei Milliarden Euro. Die beiden Beteiligungsgesellschaften EQT AB aus Skandinavien und Hellman & Friedman aus den USA und UK sollen als Käufer im Gespräch sein.
Verkauf der Schufa: Sorge um sensible Daten
Einige Beobachter der aktuellen Entwicklung der Schufa sind besorgt darüber, dass sensible Informationen möglicherweise ins Ausland verkauft werden könnten. Es handelt sich hierbei um das größte Gut des Unternehmens, nämlich die große Anerkennung des Kredit-Scores innerhalb der Wirtschaft und die Masse an sensiblen Daten. Viele sind der Meinung, dass diese Informationen nicht in die Hände von privatwirtschaftlichen Beteiligungsgesellschaften gelangen sollten.
Hintergrund der Schufa
Die Schufa wurde bereits 1927 gegründet und wird heute von zahlreichen Unternehmen genutzt, um den Kredit-Score von Privatpersonen und Unternehmen zu ermitteln. Insgesamt betreut die Schufa Holding AG mehr als 67 Millionen Privatpersonen und sechs Millionen Unternehmen und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 212,2 Millionen Euro. Sie gehört Geschäfts-, Sparkassen- und Genossenschaftsbanken sowie einigen Handelsunternehmen. Seit 2004 bietet die Schufa auch Wirtschaftsinformationen über Unternehmen an und besitzt somit deutlich sensiblere Informationen als andere Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform oder die CRIF Bürgel GmbH. Diese beziehen ihre Daten lediglich aus öffentlich verfügbaren Datenbanken und Amtsgerichts- und Handelsregisterauszügen.
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