Austauschbare Akkus: Samsung bei Anhörung dagegen

Austauschbare Akkus: Samsung bei Anhörung dagegen
Bei einer Anhörung zum Thema austauschbare Akkus hat Samsung im deutschen Bundestag Argumente genannt, warum fest verbaute Akkus Vorteile für die Konsumenten haben sollen. Die Aussagen scheinen teilweise durchaus Sinn zu machen, aber auf die Gesamtheit?
Die Europäische Union möchte per Verordnung dafür sorgen, dass Akkus in technischen Geräten austauschbar sein sollen, solange die Akkus nicht mehr als fünf Kilogramm wiegen. Dabei geht es natürlich um einen einfachen Austausch, für den man nicht einen teuren Service-Dienstleister in Anspruch nehmen muss. Zu dieser Thematik gibt es auch schon Bestrebungen seitens der deutschen Regierung, dies in einem gesetzlichen Rahmen unterzubringen. Hierzu gab es am Mittwoch (23. März) eine Anhörung im Bundestag, bei der Vertreter von Samsung zu Wort kamen, wie auch Heise berichtet. Denn natürlich will man auch erst die Argumente der Seite hören, die durch ein Gesetz möglicherweise vor Probleme gestellt wird, nämlich die Hersteller-Seite. Wenig verwunderlich kamen vom weltweiten Marktführer bei Smartphones vor allem Argumente, die ein Gesetz pro austauschbare Akkus als sehr nachteilig darstellen - und zwar angeblich auch für die Konsumenten, die bei der Idee für die Gesetzesänderungen ja eigentlich besser gestellt werden sollen.
Wenn der Akku eines Smartphones oder auch eines Tablets im Laufe der Zeit immer weniger lange durchhält, tendieren viele Nutzer bei Geräten mit fest verbautem Akku dazu, sich lieber ein neues Gerät anzuschaffen als die Kosten für einen möglichen Austausch durch einen Profi in Kauf zu nehmen. Im Endeffekt sind die fest verbauten Akkus für den Konsumenten also indirekt teurer, da sie ein Neugerät anstelle eines neuen Akkus kaufen, und es entsteht auch tendenziell mehr Elektromüll. Auch andere Reparaturen sind oft sehr teuer, was oftmals aber auch an den in Augen von Verbraucherschützern meist überzogenen Ersatzteilpreisen der Hersteller liegt. Durch unnötig hohe Kosten einer Instandsetzung sollen die Kunden demnach zu einem Neukauf gedrängt werden.
Samsung hatte bei der Anhörung erstaunliche Argumente in petto, die für fest verbaute Akkus sprechen und zum Teil zwar im Kern ein wenig Logik enthalten, aber auf die Masse der Konsumenten gesehen eher wie Ausreden wirken. Laut Samsung würden die Geräte klobiger werden, wenn der Akku leicht austauschbar sein soll - dies würden aber viele Kunden nicht akzeptieren und dann die Geräte aus einem Land importieren, in dem diese Regeln nicht gelten. Außerdem seien die Geräte mit austauschbarem Akku Anfälliger für Defekte, vor allem durch Feuchtigkeit, so dass am Ende angeblich mehr Elektroschrott entstünde als wegen entsorgter Festakku-Geräte. Wir dürfen gespannt sein, ob sich andere Hersteller diesen Argumenten anschließen oder kooperativer sein werden.

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