
Die Musikindustrie hat in ihrem Kampf gegen Streaming-Manipulationen einen weiteren Erfolg erzielt. In einem Eilverfahren hat das Landgericht Frankfurt einem Anbieter von entsprechenden Webseiten untersagt, seine Dienstleistungen weiter anzubieten. Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und sein internationaler Dachverband IFPI begrüßen die Entscheidung des Gerichts.
Koalition gegen Streaming-Manipulationen
Bereits 2019 hatte sich der BVMI zusammen mit dem IFPI einer breiten Koalition von Interessenvertretern der Industrie angeschlossen um gegen Streaming-Manipulationen vorzugehen. Majors und unabhängige Labels, Verlage, Online-Plattformen und Künstlerorganisationen haben den sogenannten "Code of Best Practice" unterzeichnet um Manipulationen zu erkennen und zu verhindern. Ziel ist es; die Auswirkungen auf den Markt zu verringern.
Untersagte Dienstleistungen
Dem Anbieter der Streaming-Manipulation-Webseiten www.likeservice24.de und www.likeservice24.com ist es ab sofort verboten, seine Dienste anzubieten. Er hatte zusätzliche Plays auf Streaming-Plattformen wie Spotify, YouTube Soundcloud und Deezer verkauft wofür er wegen Irreführung zur Unterlassung verurteilt wurde. Das Angebot, zusätzliche Views und Likes und ebenfalls gekaufte Abonnenten und Rezensionen für Musik auf kommerziellen Online-Plattformen bereitzustellen, wurde ähnlich wie untersagt. Das Gericht bezeichnete auch dieses Sortiment als irreführend und dadurch als wettbewerbswidrig.
Notwendigkeit der Maßnahmen
Die Geschäftsführerin der IFPI, Frances Moore, betont die Bedeutung dieser Maßnahmen: "Dies ist eine weitere positive Entscheidung in einer Reihe von deutschen Gerichten die den laufenden Kampf der Tonträgerindustrie gegen Streaming-Manipulationen weltweit unterstützt. IFPI und ihre Partner in der Branche setzen sich weiterhin dafür ein diese schädliche Praxis zu bekämpfen die nicht nur Künstler, Songwriter und andere Rechteinhaber ihrer rechtmäßigen Vergütung beraubt, allerdings auch Musikfans in die Irre führt."
Auswirkungen auf den Streaming-Markt
BVMI-Vorstandsvorsitzender Dr. Florian Drücke erklärt die Gründe für das Vorgehen gegen Streaming-Manipulationen: "Manipulationen schaden den Künstler:innen und ihren Partnern, sie gefährden die Genauigkeit der Tantiemenzahlungen ähnelt wie die Glaubwürdigkeit eines wichtigen Branchenbarometers der Charts. Im Namen der Musikschaffenden wie der Fans werden wir das nicht hinnehmen." Obwohl nicht bekannt ist welche konkreten Maßnahmen die Streaming-Dienste selbst ergreifen um Manipulationen zu verhindern, ergreift die Musikindustrie rechtliche Schritte um sicherzustellen. Dass Streaming-Markt ordnungsgemäß funktioniert.
Weitere Verbote von Streaming-Manipulationen
Bereits im März und August 2020 hatte der BVMI vergleichbare Angebote von Streaming-Manipulationen in Verbandsverfahren verbieten lassen. Die Landgerichte Berlin, Darmstadt, Bremen, Hamburg und Köln unterstützten die Maßnahmen der Musikindustrie. Das aktuelle Verbot in Frankfurt ist ein weiterer Erfolg auf dem Weg, Streaming-Manipulationen zu bekämpfen und den Markt zu schützen.
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