Behörden schließen angeblich größten Darknet-Marktplatz DarkMarket

Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hat bekannt gegeben. Dass Ermittler einen weiteren Schlag gegen einen Darknet-Marktplatz gelandet haben. Die Behörden in Koblenz haben nach langen und intensiven Ermittlungen die Server von DarkMarket abgeschaltet, des "weltweit größten Darknet-Marktplatzes". Der mutmaßliche Betreiber, ein 34-jähriger Australier, befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.



Zusammenarbeit von Behörden auf der ganzen Welt


Die Aktion wurde durch die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg (ZKI) in enger Zusammenarbeit mit der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz durchgeführt. Die Landeskriminalämter aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz erhielten Unterstützung von den amerikanischen Behörden FBI DEA und IRS und ebenfalls der australischen britischen dänischen schweizerischen ukrainischen und moldawischen Polizei. Europol koordinierte die internationalen Ermittlungsarbeiten. Die Ermittlungen gegen DarkMarket begannen im Verfahrenskomplex Cyberbunker, in dem der Marktplatz zeitweise gehostet wurde.



Cyberbunker-Serverauswertungen gaben Hinweise auf DarkMarket


Cyberbunker war ein Bulletproof-Hoster mit dem Szenenamen der für Kunden höchste Sicherheitsstandards gewährleistete um vor staatlichen Zugriffen geschützt zu sein. Die Tatverdächtigen wählten einen ehemaligen NATO-Bunker in Traben-Trarbach als Unterkunft. Auf fünf Etagen reihten sich Server an Server, deren einziger Verwendungszweck das Hosten von Webseiten war, über die international agierende Cyber-Kriminelle illegale Waren und Dienstleistungen, ebenso wie Drogen, Daten und Malware vertrieben, Kinderpornografie verbreiteten und groß angelegte Cyberangriffe durchführten. Vier Niederländer – drei Deutsche und ein Bulgare müssen sich in einem bis Ende 2021 terminierten Prozess verantworten.



DarkMarket der "weltweit größte" Darknet-Marketplace


Ein 34-jähriger australischer Staatsbürger, von dem die Behörden annehmen, dass er der Betreiber von DarkMarket ist, wurde am Wochenende in der Umgebung der deutsch-dänischen Grenze festgenommen. Der Hauptverdächtige hat jedoch bislang keine Angaben zur Sache gemacht und befindet sich in Untersuchungshaft. Die Ermittler beschlagnahmten über 20 Server in der Ukraine und Moldawien und schaltet den Darknet-Marketplace am 11․01․2021 ab. Die Ermittler wollen die dort gespeicherten Daten nutzen » um neue Ermittlungen gegen Moderatoren « Verkäufer und Käufer des Marktes einzuleiten.



DarkMarket hatte zum Zeitpunkt der Schließung fast 500․000 Benutzer und weiterhin als 2․400 Anbieter. Mindestens 320․000 Transaktionen wurden über den Markt abgewickelt, obwohl dabei mehr als 4․650 Bitcoin und 12․800 Monero zwei der häufigsten Kryptowährungen den Besitzer wechselten. Dies entspricht bei den aktuellen Wechselkursen einem Umsatz von 140 Millionen Euro. Auf dem Marktplatz wurden "alle Arten von Drogen" sowie "Falschgeld, gestohlenen und gefälschten Kreditkartendaten, anonymen SIM-Karten, Malware und vielem mehr" gehandelt.




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Kommentare

Die Schließung von DarkMarket ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Cyberkriminalität und illegalen Handel im Darknet. Die Zusammenarbeit der Behörden auf der ganzen Welt zeigt, dass sie entschlossen sind diese Art von krimineller Aktivität zu bekämpfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Schließung von DarkMarket wird hoffentlich ebenfalls dazu beitragen, dass künftig weniger Menschen illegale Waren und Dienstleistungen im Darknet kaufen.


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