Das Strafgericht Zug hat nun das Urteil im Fall RapidShare verkündet und alle drei Angeklagten freigesprochen. CEO Christian Schmid, seine Ehefrau Alexandra Schmid und ein ehemaliger Firmenjurist wurden angeklagt, weil sie angeblich nicht genug getan haben um die Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material auf ihrem Online-Speicherdienst zu unterbinden. Mehrere Fachliteraturverlage hatten eine Strafanzeige eingereicht und die Staatsanwaltschaft forderte hohe Strafzahlungen. Das Portal hatte die Betreiber zu Multimillionären gemacht bevor es aufgrund der Klagen im Jahr 2015 eingestellt wurde.
Urteil: Freispruch für alle Angeklagten
Das noch nicht veröffentlichte Urteil besagt, dass alle Angeklagten vollumfänglich freigesprochen werden sollen. Dies ist eine große Genugtuung für die Angeklagten die seit September 2018 auf das Urteil gewartet haben. Der Anwalt der Ehefrau sprach gegenüber Schweizer Medien von einem positiven Urteil. Er will noch die schriftliche Ausfertigung des Urteils abwarten und dann entscheiden, ob er die hohen Verfahrenskosten zurückfordert. Ob die Staatsanwaltschaft oder die anzeigenden Verlage das Urteil akzeptieren werden ist noch ungewiss. Möglicherweise geht das Verfahren in eine weitere Runde.
Hintergrund zu RapidShare
RapidShare ging im Mai 2002 als erster Sharehoster weltweit ans Netz. Das Portal machte die Betreiber zu Multimillionären bevor es aufgrund der Klagen im Jahr 2015 eingestellt wurde. Über den Dienst wurden urheberrechtlich geschützte Werke verbreitet was zu den Anklagen führte. Die Berichterstattung der Schweizer Presse über den Fall war einseitig und teilweise im Boulevard-Stil. Der Grund dafür ist einfach: Die Betreiber wurden durch das Vorhaben sehr wohlhabend. Im März 2019 erwarben die Eheleute Schmid für rund 36 Millionen Schweizer Franken das Schloss Eugensberg mit einem Umfang von ~circa․ 100 Fußballfeldern.
Schweizer One-Click-Hoster Uploaded.net
Nun steht nur noch das endgültige Urteil gegen den Schweizer One-Click-Hoster Uploaded.net aus. Die Schweiz spielt in dem Sektor sowieso keine Rolle mehr, da heutige Anbieter für ihren Hauptsitz andere Länder gewählt haben, in denen sie vor straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen besser geschützt sind als in der Alpenrepublik.
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