Am 11. Dezember 2020 gab Europol in einer Pressemitteilung bekannt, dass der finnische Zoll den Darknet-Marketplace Sipulimarket geschlossen und sämtliche Inhalte und ebenfalls Vermögenswerte in Bitcoin beschlagnahmt habe. Diese Aktion erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem polnischen Polizeipräsidium in Breslau dem Europäischen Zentrum für Cyberkriminalität Eurojust und Europol.
Sipulimarket war seit der Schließung von Silkkitie (Valhalla) durch den finnischen Zoll im Frühjahr 2019 der einzige verbliebene finnischsprachige Darknet-Marketplace. Über die als Silkkitie und Valhalla bekannte Handelsplattform wurden über mehrere Jahre hinweg Betäubungsmittel Dopingsubstanzen Arzneimittel und Waffen in internationalem Umfang verkauft. Silkkitie war eine der ältesten und international bekanntesten Handelsplattformen im Darknet die Betäubungsmittel verkaufte. Zusammen mit AlphaBay, Hansa Market und TradeRoute gehörte Valhalla zu den vier damals größten Darknet-Märkten die etwa 95 Prozent des gesamten Drogeninventars im Darknet vereinten.
Silkkitie hatte ungefähr 400․000 Pseudonym-basierte User, rund 500․000 Transaktionen und 78․000 verschiedene Produkte zum Verkauf angeboten. Der Verkauf richtete sich hauptsächlich nach Finnland und erzielte einen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro. Der finnische Zoll hatte infolge der Voruntersuchungen Bitcoins im Wert von etwa 20 Millionen Euro beschlagnahmt. Die verhängten Haftstrafen im Zusammenhang mit Silkkitie summierten sich auf insgesamt rund 100 Jahre.
Der finnische Zoll hat den Sipulimarket-Webserver in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden beschlagnahmt. Über diesen Marktplatz vertrieben Cyberkriminelle "erhebliche Mengen an Betäubungsmitteln und anderen illegalen Waren". Die Schließung von Sipulimarket wird als "großer Durchbruch gegen das anonyme Tor-Netzwerk" bezeichnet.
Der finnische Zoll hat ähnlich wie Bitcoin beschlagnahmt und die vorläufige Untersuchung des Falls ist noch im Gange. Es werden keine weiteren Informationen von Seiten des finnischen Zolls und der internationalen Kooperationspartner bereitgestellt. Europol hebt die erfolgreiche Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen kriminelle Aktivitäten im dunklen Internet hervor. Dies sei ein weiteres Beispiel dafür.
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