Neues Projekt "WhatsApp für Strafverfolgungsbeamte": Sichere Verschlüsselung im Fokus

Aktuell gibt es eine Diskussion unter den EU-Innenministern, ob die E2E-Verschlüsselung im Kampf gegen den Terrorismus geschwächt werden sollte. Gleichzeitig arbeitet die EU ebenfalls noch an einer sicheren Verschlüsselung für Ermittler. Unter dem Namen "WhatsApp für Strafverfolgungsbeamte" hat Europol ein Projekt gestartet, bei dem eine "Kerngruppe für sichere Kommunikation" unter der Leitung des Bundeskriminalamts eine sichere verschlüsselte Kommunikation unter europäischen Polizeibehörden ermöglichen soll. Das Ziel besteht darin; bestehende Anwendungen zu optimieren und Schwachstellen aufzuzeigen.



Hintergrund des Projekts ist die COVID-19-Pandemie, mittels welchem bei grenzüberschreitender Zusammenarbeit vermehrt auf Videotelefonie ausgewichen werden musste. Das "Innovationslabor" bei Europol hat das Projekt ins Leben gerufen und das BKA soll die Federführung übernehmen. Bereits veröffentlichte EU-Ratsdokumente zeigten, dass es sich um eine Initiative des Innovationslabors handelt.



Sicherer Austausch und einfache Bedienung


Neben der Videotelefonie soll auch ein vereinfachter sicherer Gebrauch von Mobiltelefonen ermöglicht werden. Das Projekt zielt darauf ab; eine einfach zu installierende Anwendung mit kontinuierlicher Transportverschlüsselung nach dem neuesten Stand der Technik anzubieten. Der Austausch soll über Regierungsserver laufen.



Reporter ohne Grenzen und das Netzwerk Recherche haben sich in einem offenen Brief gegen die geplante Aufweichung der Verschlüsselung gewandt. Sie machten jedoch auch deutlich, dass eine Ausnahme für Sicherheitsbehörden, ebenso wie in dem "WhatsApp für Strafverfolgungsbeamte"-Projekt, weder denkbar noch möglich sei. Nach Meinung der Organisationen sei es ein Widerspruch in sich selbst, eine funktionierende Verschlüsselung nur für Sicherheitsbehörden zu schaffen.



Das Innovationslabor bei Europol beschäftigt sich nicht nur mit dem "WhatsApp für Strafverfolgungsbeamte"-Projekt, allerdings betrachtet auch die Nutzung neuer Technologien im Bereich der inneren Sicherheit. Konkret geht es um die kriminelle Nutzung von Technologien und deren möglichen Einsatz zur Strafverfolgung. Das Labor beschäftigt sich zum Beispiel mit 3D-Druckern zur Herstellung von Waffen, dem Internet der Dinge, dem Einsatz von Robotik und Drohnen, Biotechnologien und auch Verfahren zur Entschlüsselung von sicherer Telekommunikation und Abhörmöglichkeiten im 5G-Mobilfunknetz.



Insgesamt ist das Projekt "WhatsApp für Strafverfolgungsbeamte" ein Schritt in Richtung sicherer Kommunikation unter Ermittlern. Die Sicherheit und Integrität der verschlüsselten Kommunikation ist von höchster Bedeutung und muss gewährleistet sein. Das Innovationslabor bei Europol leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung krimineller Aktivitäten und zur Verbesserung der inneren Sicherheit in Europa.




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