NASA gibt grünes Licht für bemannte Raumflüge mit SpaceX

NASA zertifiziert SpaceX für reguläre bemannte Flüge ins All

Die US-Weltraumbehörde NASA hat die Raumkapsel "Crew Dragon" von SpaceX für normale bemannte Raumflüge zertifiziert. Damit ist das von einem privaten Unternehmen gebaute Raumschiff das erste seiner Art, das eine solche Zertifizierung erhält. Zuletzt war dies vor 40 Jahren für das Space Shuttle der Fall gewesen.



Für die und das Unternehmen von Elon Musk ist der Schritt jeweils ein wichtiger Meilenstein. Die NASA ist nun nicht mehr darauf angewiesen, Flüge zur ISS für ihre Astronauten in russischen Raumkapseln zu bestellen und SpaceX wird damit zum vorläufig einzigen kommerziellen NASA-Vertragspartner für bemannte Flüge ins All.


Nicht mehr auf Russland angewiesen


Mit der Zertifizierung kann die NASA nach jahrelanger Vorarbeit nun ihr Commercial Crew Program umsetzen. 2014 hatte die Weltraumagentur SpaceX und Boeing beauftragt, Raumkapseln für bemannte Flüge in den Erdorbit zu entwickeln und zu testen. Dem war das Ende des Space-Shuttle-Programms vorausgegangen, weswegen die USA seit 2011 keine Möglichkeit mehr hatte, selbst Astronauten ins All zu fliegen. Eigentlich sollten die von den beiden Konzernen entwickelten Raumkapseln schon 2017 einsatzbereit sein, das hatte sich aber immer wieder verzögert. Im Mai gelang dann aber der erste Start und der erste reguläre Flug mit SpaceX-Technik steht unmittelbar bevor. Die Buchungen in Russland kosteten die NASA rund 80 Millionen US-Dollar pro Sitzplatz, bei SpaceX sollen es rund 55 Millionen Dollar sein, schreibt CNBC.


Bei SpaceX sieht man die Zertifizierung für reguläre Flüge nun als Höhepunkt jahrelanger Entwicklung, Tests und Ausbildungen. Die Triebwerke etwa seien über 700 Mal getestet worden, das Andocksystem über 500 Mal. Acht Millionen Stunden seien in HiL-Tests (Hardware in the Loop) geflossen und die Fallschirme seien fast 100 Mal ausprobiert worden. Bemannte Flüge in den Weltraum seien die Kernaufgabe von SpaceX und man fühle sich geehrte, der NASA dabei helfen zu können, eine neue Ära der Erkundung des Alls einzuleiten. "Ich bin sehr stolz, dass wir zu regulären bemannten Weltraumstarts von amerikanischem Boden mit amerikanischen Raketen und Raumfahrzeugen zurückkehren", ergänzt NASA-Chef Jim Bridenstine.


Erster regulärer Flug steht an


Der erste reguläre Flug einer SpaceX-Kapsel zur ISS (Crew-1) soll am Samstag starten und die NASA-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihren japanischen Kollegen Soichi Noguchi transportieren. Die sollen dann sechs Monate auf der Internationalen Raumstation bleiben. Dank der Raumkapsel von SpaceX kann die NASA die Zahl ihrer Astronauten auf der ISS nun von drei auf vier erhöhen, womit nun wieder sieben Raumfahrer gleichzeitig den Außenposten der Menschheit bewohnen können. Im Dezember will Boeing dann einen weiteren unbemannten Testflug zur ISS starten, um kommendes Jahr ebenfalls Astronauten dorthin fliegen zu können.


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