Entwarnung für Beteigeuze: Supernova erst in ferner Zukunft, Stern näher als vermutet

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Supernova erst in 100.000 Jahren: Beteigeuze ist uns näher als angenommen

Das Team von Astronominnen und Astronomen hat nach Auswertung von Beobachtungsdaten und Modellierungen entschieden, dass der berühmte Stern Beteigeuze noch einige Zeit vor sich hat, bis er in einer spektakulären Supernova explodiert. Die Explosion könnte noch bis zu 100.000 Jahre auf sich warten lassen. Zudem ist der Stern näher an der Erde als zunächst angenommen, er ist nur etwa 530 Lichtjahre entfernt. Diese Entdeckungen führen zu einer Entwarnung, dass der Supernova-Einschlag erst in ferner Zukunft stattfinden wird.



Keine Supernova in Sicht


Beteigeuze ist der Schulterstern des Sternbilds Orion und gehört eigentlich zu den hellsten am Nachthimmel. Zum Jahreswechsel war er in dieser Rangliste aber deutlich abgerutscht und einige Astronomen hatten darauf hingewiesen, dass es sich um einen "Roten Überriesen" handelt, der am Ende seines Sternenlebens angekommen ist. Danach war teilweise über eine bevorstehende Supernova spekuliert worden, obwohl sich diese Prognose auf astronomische Zeiträume bezog. Das Team um Meridith Joyce von der Australian National University hat das nun bestätigt. Da Beteigeuze aktuell in seinem Kern Helium verbrenne, sei sein Ende überhaupt nicht nahe: "Wir könnten noch 100.000 Jahre haben, bis sich eine Explosion ereignet."


Außerdem haben sie ermittelt, dass Beteigeuze deutlich kleiner ist, als bislang angenommen. So sei man bisher davon ausgegangen, dass der Stern größer sein könnte, als die Umlaufbahn des Jupiter um die Sonne. Das sei aber zu viel gewesen, erklären Joyce und ihre Kollegen nun im Fachmagazin The Astrophysical Journal. In Wahrheit seien es demnach nur zwei Drittel dieses Werts, der Radius des Riesensterns sei demnach 750 Mal so groß wie jener der Sonne. Das heißt aber auch, dass Beteigeuze uns näher ist, als gedacht. Statt deutlich mehr als 600 Lichtjahre ist der Stern demnach lediglich 530 Lichtjahre entfernt. Aber auch so wäre seine Supernova zwar ein gigantische Schauspiel, auf der Erde hätte die Explosion aber keine signifikanten Folgen.


Während die Erforschung des markanten Sterns weitergeht, hat er seine mysteriöse erneute Verdunkelung beendet, die im Sommer einmal mehr etwas Aufmerksamkeit erzeugt hatte. Aktuell liegt er bei etwa 80 Prozent seiner normalen Helligkeit. Die erneute Verdunkelung setzte früher ein als erwartet, konnte wegen der Position am Himmel aber nur eingeschränkt beobachtet werden. Wissenschaftler erforschen gegenwärtig noch, was es damit auf sich hat. Auch das Team um Joyce geht davon aus, dass die erste große Verdunkelung mit einer Staubwolke zusammenhängt. Die sich anschließende nicht ganz so starke Abdunkelung hängt ihnen zufolge mit dem normalen Pulsieren des Sterns zusammen. Die Forschung dazu ist aber sicher nicht beendet.


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