US-Handelskrieg: Für Huawei wird Cloud und AI überlebenswichtig

Der ehemals kleine Geschäftsbereich Cloud wird für Huawei zentral, denn hier ist der Konzern am wenigsten von den US-Sanktionen betroffen.
Huawei verstärkt den Ausbau seiner Cloud-Sparte, weil der Bereich am wenigsten von den US-Sanktionen betroffen ist. Das berichtet die britische Financial Times (Paywall) unter Berufung auf chinesische Branchenkreise. Das Cloud-Geschäft sei der Schlüssel zur Stabilisierung von Huawei auf dem Heimatmarkt, da Chinas Regierung das Unternehmen zunehmend durch öffentliche Cloud-Verträge unterstütze, sagte eine Person bei einem chinesischen Zulieferer von Huawei der Financial Times.
Dieselbe Unterstützung leistet die US-Regierung mit Cloud-Aufträgen für nationale Anbieter wie Microsoft für das Projekt Jedi und andere.
Mehrere Beschäftigte des Cloud-Bereichs von Huawei gaben an, dass das Unternehmen sein Angebot trotz der Sanktionen verstärkt. "Wir werden unseren Kunden weiterhin ein Paket von Cloud-Diensten und -Produkten anbieten", sagte eine Person bei Huawei, die mit der Strategie vertraut ist. "Die Qualität der darin enthaltenen Chips ist möglicherweise nicht so gut wie zuvor, aber für die anderen Produkte, die nicht betroffen sind, bieten wir Dienste mit etwas besserer Qualität an, und das ist für die Kunden akzeptabel."
Führungskräfte und Analysten der Branche erklärten der Financial Times, dass Halbleiterzulieferer für das Cloud-Computing weiterhin an Huawei liefern dürfen und andere Komponenten auf dem freien Markt erhältlich sind. "Intel war der Lieferant der Haupt-CPU für Huawei-Server, da es im vergangenen Jahr eine Lizenz erhalten hat, die es ermöglichte, weiterhin an Huawei zu verkaufen", sagte ein führender Manager aus der Halbleiterindustrie der Financial Times, der namentlich nicht genannt werden wollte, weil er nicht autorisiert ist, mit den Medien zu sprechen.
Cloud ist zusammen mit AI seit diesem Jahr ein eigenständiger Geschäftsbereich bei Huawei. In China ist Huawei ein eigenständiger Cloud-Anbieter, in allen anderen Märkten - mit Ausnahmen in Afrika - sind die Cloud-Rechenzentren Partnerschaften mit Telekommunikationskonzernen, wie die Open Telekom Cloud in Deutschland.
Huawei hat Prozessoren und FPGAs aus den USA für eineinhalb bis zwei Jahre auf Vorrat eingekauft, um bei Mobilfunkausrüstung und Cloud-Servern lieferfähig zu bleiben, wurde im Mai 2020 berichtet. Huawei kauft High-End-Server-CPUs von Intel und Advanced Micro Devices (AMD) sowie FPGAs von Xilinx, dem weltweit größten Hersteller von programmierbaren Schaltungen.
Quelle: Golem.de

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