
Es ist kein Geheimnis, dass Apple sich mit dem Gedanken trägt, seine iPhone-Produktion aus China zu verlagern. Grund für diese Überlegungen sind vor allem die aktuell schlechten politischen Beziehungen zwischen der USA und China, die sich wohl auch auf absehbare Zeit nicht ändern werden. Der tobende Handelskrieg mit zahlreichen Embargos wie etwa gegen Huawei und die Möglichkeit, dass die chinesische Regierung irgendwann Gegenmaßnahmen zur Vergeltung ergreift, machen das Land zu einem immer größer werdenden Risiko für Apple.
Nach aktuellen Berichten der Nachrichtenagentur Reuters erwägen mit Foxconn und Pegatron zwei der in Taiwan ansässigen Auftraghersteller, die für Apple das iPhone bauen, in Mexiko neue Produktionsanlagen zu errichten. Reuters Quellen teilten der Agentur mit, dass Foxconn in einer der neuen Fabriken Mexiko auch das iPhone produzieren will. Inwieweit Apple in diese Pläne bereits involviert ist, ist derzeit noch unklar.
Mexiko bietet als Produktionsstandort zahlreiche Vorteile. Darunter sind nicht nur niedrige Löhne, sondern durch die geografische Nähe zur USA und deren Zeitzonen kürzere Lieferwege und eine bessere Abstimmung mit Apple. Als anderer möglicher Standort für eine iPhone-Produktion ist Vietnam im Gespräch. Apple hat bereits in Indien Smartphones fertigen lassen und vor kurzem erst damit begonnen, mit dem iPhone 11 dort ein aktuelles Spitzenmodell zum ersten Mal zu produzieren. Ein Grund dafür, dass die Wahl auch auf das Entwicklungsland Indien fiel, war, dass Apple die Einfuhrsteuer vermeiden wollte.
Aber auch in Mexiko ist es mit dem Bau einer Fabrik nicht getan, es braucht auch noch hochqualifiziertes Personal, um die eng gesteckten Produktionsziele erfüllen zu können. In einem Artikel von phonearena heißt es dazu: "Es wird erwartet, dass Foxconn seine Entscheidung bis Ende des Jahres trifft und die Arbeit an der Fabrik unmittelbar danach beginnen kann. Berichten zufolge führt Pegatron Gespräche mit Kreditgebern über eine Fabrik, in der Chips und andere Komponenten montiert werden sollen."
Reuters berichtet weiter, dass Foxconn "tatsächlich Kontakt mit der (mexikanischen, d. Red.) Regierung aufgenommen hat" und sich diese noch im Anfangsstadium befinden sollen. Das Wirtschafts- und Kulturbüro von Taipeh in Mexiko vertritt in Taiwan ansässige Firmen, die in Mexiko geschäftlich tätig sind. Laut diesem Büro soll Foxconn eine weitere Fabrik in Ciudad Juarez bauen wollen, das liegt im nördlichen Grenzstaat Chihuahua, also nah an der Grenze zur USA. Laut Armando Cheng, Generaldirektor des Büros sollen noch keine Einzelheiten bekannt sein. Er sagte aber, dass "Mexiko eines der idealen Länder für Unternehmen ist, die die Firmen für eine Neuausrichtung ihrer Lieferantenkette in Erwägung ziehen".
Foxconn hat derzeit fünf mexikanische Fabriken, in denen Server und Fernseher produziert werden. Es bleibt abzuwarten, ob der Neubau von weitere Fabriken dort nur der erste Schritt von Foxconn und Pegatron ist, vielleicht sogar ihre gesamte Produktion von China nach Mexiko zu verlagern. Auch andere Apple-Produkte, wie etwa die beliebten AirPods von Apple könnten dann vielleicht bald in Mexiko hergestellt werden.
Quelle: Reuters, phonearena
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