
Die Automobilwirtschaft leidet unter den wochenlangen Wartezeiten für die Zulassung von Fahrzeugen aufgrund von Engpässen in den Kfz-Zulassungsstellen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) haben sich in einer gemeinsamen Mitteilung darüber beschwert. Sie fordern eine schnelle Einführung des digitalen Zulassungsverfahrens i-Kfz, um die Situation zu verbessern.
Wegen Personalknappheit würden von Zulassungsstellen teilweise Wartezeiten von sechs Wochen und länger gemeldet, vor allem in großen Städten wie Berlin, Köln, Frankfurt oder Stuttgart. Die für i-Kfz nötigen Online-Portale seien oft noch nicht vorhanden oder für Kunden nicht auffindbar, sie arbeiteten fehlerhaft oder der Zulassungsprozess sei nicht vollständig, schreiben die Verbände.
Dringend benötigtes Kapital
In den ersten sieben Monaten des Jahres habe die Zahl der Pkw-Neuzulassungen auf dem deutschen Markt um 30 Prozent unter dem Vorjahresvolumen gelegen, schildert der VDA. "Die tausende Fahrzeuge, die derzeit bei den Händlern stehen und nicht zugelassen werden, binden Kapital, das der Kfz-Handel in der aktuellen Situation dringend für das wirtschaftliche Überleben benötigt. Hinzu kommen vor allem in Großstädten hohe Standkosten", schreiben die Automobilverbände.
i-Kfz bedeutet internetbasierte Fahrzeugzulassung. Ein neues Auto soll dabei online angemeldet, umgeschrieben oder wiederzugelassen werden können, ohne dass die Kunden Wartezeit im Amt verbringen müssen. Die rechtlichen Voraussetzungen für
Online-Zulassungen
seien von der Bundesregierung im Oktober 2019 geschaffen worden.
Kommentare